Wie wird das Wetter werden, fragen wir uns noch im Bett. Und siehe: wieder schön, aber kalt. Auf den Dächern taut das nächtliche Eis. Vor den Häusern werden zu Ehren der Götter Kiefernzweige in alten Blechdosen oder anderen Gefäßen verbrannt. Ein angenehmer, feierlicher Duft. Er begleitet uns auf unserem Rückweg nach Charme. Ein kurzer Trip, wir benötigen weniger als die Hälfte der Zeit wie beim Aufstieg. In zwei Stunden sind wir da…
Das gibt uns die Zeit und Energie, nachmittags noch etwas zu unternehmen…
Warum fahren wir nicht weiter zur nächsten Lodge? Wir denken dabei eher an unsere Träger, die unsere Sachen schleppen… und wir haben Zeit…
Am Nachmittag haben wir noch Lust auf eine Fußtour. Tensing fragt den Lodgevater nach einer Möglichkeit, links ins Tal hoch, es ist ein Holzfällerpfad. Er führt am Ghatte Khola vorbei, einem kleinen wilden Bach. Anfangs noch ganz angenehm, aber später sehr steil und immer unwegsamer. Als wir wieder Blick auf die Berge haben, kehren wir um. Hier wächst Bambus, der uns zweimal hilft: Er liefert brauchbare Stöcke und wir können uns daran festhalten…
Nach diesem „Spaziergang“ ist unser Höhenmeterkonto wieder ausgeglichen… und können uns ruhigen Gewissens ein Everestbier zum Abendessen genehmigen…
Erinnerung und Nachtrag nach einem Jahr:
Für uns fremd, neu, exotisch: Bambus im Hochgebirge. Auf unserer Wanderung treffen wir nur auf sehr dünnen. Dies reicht aber für uns: Daraus machen wir uns die wichtigen Stöcke. Wenn wir in den nächsten Tagen in tiefer gelegene Regionen kommen, werden die Bambusstangen auch dicker werden…
Die Handy-Fotos: