Es geht hoch und hoch, breite Wege, viel Geröll, Singletrailfeeling. Oft müssen wir auch schieben, Motorrädern, Trägern, Mauleseln ausweichen…
Dann ein erstes Highlicht, eine in den Fels gesprengte Strasse, Tiefblicke, Gletscherberge…Und eine erste große Schneelawine, die wir umfahren müssen. Ein erster Hinweis auf den Schneesturm vor kurzem.
Das Tieflicht folgt leider bald, Hari stürzt nach dem Überqueren einer Hängebrücke – beim Schieben. Prellungen, Schmerzen, Schieben…
Eine sich vom Berg her in den Weg schiebende Lawine erinnert an das vergangene Unglück. Und immer wieder durchfahren wir kleine Dörfer, an deren Leben man sich auch nicht sattsehen kann.Gegen Mittag erreichen wir unser Ziel, Lower Pisang. Nachmittags besichtigen wir Upper Pisang mit seinem Kloster.
Erinnerung und Nachtrag nach einem Jahr:
Der Hund
Am frühen Nachmittag kommen wir in Pisang an, in Lower Pisang. Das eigentlich Dorf, Upper Pisang, liegt auf der anderen Seite des Marsyandi am Berghang. Erst als in den 70er Jahren der Tourismus in dieses Tal kam, entstanden unten am Fluss, am Weg, die vielen Lodges und Verkaufsbuden. Die Familien, welche die Lodges betreiben, wohnen aber meist immer noch im Oberdorf.
Müde ziehen wir die Schuhe aus und strecken die Füße unter den Tisch, der im Vorhof unserer Lodge steht. Meine Füße landen auf einem weichen Teppich, ähnlich einem Flokati. Angenehm, denke ich noch. Dann aber bewegt sich der Teppich und ein großer zottiger Hund kriecht verschlafen unter dem Tisch hervor…
Irgendwann trete ich sogar noch einmal auf ihn, da liegt er auf der Treppe und die große Tasche versperrt mir die Sicht. Der gute Hund beschwert sich nicht, er scheint schon mit vielen Touristenfüßen Kontakt gehabt zu haben.
Ohne Strom
Schon in einigen Dörfern vor Pisang war uns aufgefallen, dass die Strommasten schief stehen und die Stromkabel bis zum Boden hängen. Wer nicht aufpasste, konnte sich strangulieren. Vor zwei Wochen hat der Schneesturm hier gehaust. So gab es abends in Pisang auch keinen Strom. Bei Kerzenschein mussten wir – wie romantisch – unser Essen einnehmen. Und ein Grund mehr, früh ins Bett zu gehen..