Trekking in den Tannheimer Bergen
Geplant war eine zünftige Hüttentour in den Tannheimer Bergen. Wir rechneten zwar mit wechselhaftem bis schlechtem Wetter, aber nicht mit so schlechtem.
Der erste halbe Tag begann sehr vielversprechend: Sowohl Landschaft wie Wetter passten gut zusammen. Gestartet sind wir in Tannheim. Bis zur Landsberger Hütte ist es schon eine sehr abwechslungsreiche Tour mit tiefen Einblicken in eine grasig-felsige Landschaft. Eingebettet, fast schon idyllisch liegt die Landsberger Hütte an einem kleinen See, überragt von schroffen Felswänden.
Schafe hütende Pferde
Naach einer Pause geht es zum nächsten Pass hoch. Bis zur Hütte hatten wir gedacht: Oh, geile Mountainbikestrecke, ganz gut fahrbar. Aber der jetzt folgende Teil des ersten Tages hat unsere Meinung geändert.
Bald folgt uns eine etwa 10köpfige Perdeherde, die wieder verschwindet und später wieder auftaucht. Hier oben weidet auch eine Schafherde. Plötzlich galoppieren die Pferde los, mitten auf die Schafherde zu, und treiben sie in Richtung Hütte zurück – natürlich unter erheblichem Gemecker und Bäh-Rufen der Schafe…
Regen und glatte Felsen
Das folgende Wegstück, der Jubiläumsweg, zieht sich nun in einem ständigen Auf und Ab und immer wieder um einen neuen Berg herum ziemlich lang bis zum Prinz Luitpoldhaus, unserem Übernachtungsziel. Es beginnt zu regnen – und wird erst am nächsten Tag nachmittags aufhören…
Der Weg führt anfangs durch eine bizarre Felslandschaft – mit entsprechender Kletterei, die nicht Jedermanns oder – fraus Sache ist. Die Felspassagen sind zwar meist drahtseilversichert, die Felsen aber inzwischen nass und rutschig.
Nicht wasserdicht
Wir kämpfen. Unsere Kleidung ist dem Dauerregen auch nicht gewachsen und bald sind wir alle bis auf die Haut nass. Sogar teure Wanderschuhe mit Goretexmembrane geben irgendwann auf. Der letzte Anstieg zur Bockkarscharte (2271m) wird dann richtig hart. In den Fels eingelassene Tritteisen helfen zwar, aber inzwischen ist es auch kalt geworden. In der Scharte pfeift der Wind, aber wir sehen die Hütte. Eine gute halbe Stunde brauchen wir dann immer noch. Es geht über einen sehr glitschigen Pfad.
Bei dem Sauwetter – denken wir – haben wir viel Platz in der DAV Hütte. Doch die Hütte ist gut belegt: Bestimmt 50 Wanderer haben es sich hier schon gemütlich gemacht.
Nach 8 Stunden Fußmarsch sind wir ziemlich erledigt…
Auch die in den Rucksäcken mitgebrachten trockenen Klamotten sind zum Teil nass, weil einige Regenhüllen nicht dicht waren. Also nutzen wir den in den Hütten üblichen Trockenraum. Dort erschlägt uns dann ein strenger Geruch nach feuchten Schuhen, Strümpfen, Hemden – und kaum Platz für uns, die letzten an diesem Tag.
Nudeln mit scharfer Soße, ein paar Bier und andere Getränke, ein Kartenspielchen und verschiedene andere Geräusche im Hüttenraum wie Schülerlärm, Vereinsgesang… lassen uns die Strapazen vergessen.
Für einige unserer Gruppe war das Übernachten in einer Hütte neu. Sie mussten sich erstmal an die Enge, die Dunkelheit, das Geknarze der Betten und Böden, die Gerüche, das Geschnarche gewöhnen… Gute Nacht!
Fortsetzung unter „Gebirgsbachwandern“
Hi Norbert,
vor einer Woche wollte ich mit Freunden den Heilbronner Weg bei Oberstdorf gehen. Der Aufstieg zum Kemptener Haus war sehr nass und die Überquerung des Heilbronner Weges zur Rappenseehütte mussten wir dann leider abbrechen, da auf 2400m eine Schneedecke lag und man keine Orientierung hatte.
Euch noch viel Spaß !!!
Gruß Michel