Laktoseunverträglichkeit – ist keine Krankheit
Wer in unserer so modernen und sportlichen Welt unterwegs ist, trifft immer wieder auf Unverständnis, wenn es um die fleisch- und milchlose Ernährung geht.
Manchmal begegnet man Menschen mit Laktoseintoleranz – und hat zumindest eine Gesprächsbasis. Seltsamerweise halten viele diese Erscheinung für eine Krankheit, es gibt ja auch Pillen dagegen…
Hey, ihr esst uns unser Futter weg!
Bei einer Laktoseintoleranz (auch Milchzuckerunverträglichkeit genannt),
ist der Körper nicht in der Lage, Laktose zu verdauen. Grund dafür ist eine fehlende oder geringe Produktion des Verdauungsenzyms Laktase. Laktase wird von allen Säugetieren während der Stillzeit gebildet, danach geht die Laktaseproduktion auf ein Minimum zurück, da der Körper diese Fähigkeit nicht mehr benötigt.
Etwa zwei Drittel der Weltbevölkerung sind laktoseintolerant – wobei die Intoleranz keine Krankheit, sondern ein ganz natürlicher Vorgang ist. Nur ein Teil der Angehörigen einiger Populationen – von Völkern, die seit Tausenden von Jahren Milchwirtschaft betreiben – entwickelt auch im Erwachsenenalter genug Laktase, um Milchzucker verdauen zu können.
In Deutschland haben etwa 15-25% der Bevölkerung eine Laktoseintoleranz. In Südostasien sind 98% aller Menschen nicht in der Lage, Laktose zu verdauen, in China 94%. Selbst in einzelnen Ländern ist die Laktoseunverträglichkeit sehr unterschiedlich ausgeprägt: während sie nur bei 17 Prozent der Nordfranzosen vorhanden ist, liegt der Anteil der in Südfrankreich lebenden Menschen bei 65%.
Der Konsum von Milchprodukten und in Fertigprodukten enthaltenem Milchzucker verursacht bei Menschen mit Laktoseintoleranz Blähungen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
Milch ist zwar eine Kalziumquelle, aber lange nicht die beste. Eine Ernährung mit vielen tierischen Proteinen begünstigt die Kalziumausscheidung, so dass man mit Milch und Milchprodukten zwar zuerst einmal Kalzium aufnimmt, dieses aber durch den Milchkonsum wieder vom Körper ausgeschieden wird. Grünes Blattgemüse, Samen und Nüsse, Sojabohnen, Tofu und auch hartes Leitungswasser enthalten Kalzium – dieses kann mindestens genauso gut oder sogar noch besser vom Körper aufgenommen werden. In den westlichen Industrieländern, in denen viel Milch und Milchprodukte konsumiert werden, gibt es mehr Osteoporosekranke als irgendwo sonst auf der Welt. Zahlreiche Krankheiten werden mit dem Milchkonsum in Zusammenhang gebracht. Dazu gehören unter anderem Asthma, Neurodermitis, Morbus Crohn, Akne, Diabetes, Blasen- und Nierensteine, Migräne, Brust- und Prostatakrebs, Fettleibigkeit sowie Herz- und Lebererkrankungen.
Gründe, Milch zu trinken, gibt es – außer der „Gewohnheit“ – keine. Gründe, es nicht zu tun, dagegen viele: die Gesundheit der Kühe, die Gesundheit der Menschen und die Gesundheit der Erde. Die Kuh und damit die Milch ist einer der größten Verursacher klimaschädlicher Gase. Für die menschliche Gesundheit ist der Konsum von Milch und Milchprodukten eher abträglich und nicht notwendig. Für die Kühe ist es ein jahrelanges, unnötiges Martyrium für einen vermeintlichen Luxus auf dem menschlichen Speiseplan.
Unzählige leckere und gesunde Milchalternativen von Soja- über Reis- und Hafermilch stehen im Supermarktregal und warten darauf, in unserer Müslischüssel zu landen. „Und das Kalzium?“ Tatsächlich enthalten die pflanzlichen Milchalternativen genau so viel Kalzium wie „echte“ Milch. Nicht nur Milch lässt sich für Gewohnheitsmenschen durch Alternativen ersetzen: auch „Sahne“, „Joghurt“ und „Pudding“ rein pflanzlicher Natur gibt es heute in jedem Laden um die Ecke.
Und auch pflanzlicher „Käse“ hat seinen Weg dorthin gefunden: alles eine Sache der Nachfrage. Also: einfach nachfragen…
(nach: www.die-tierfreunde.de)