Das Kinderhaus Kathamandu e.V., das wir nun schon seit drei Jahren unterstützen, schickt zu Weihnachten ihren jährlichen Rundbrief an die Unterstützer und Helfer des Vereins. So haben wir auch wieder einen Brief bekommen, in dem die aktuelle Situation des Projekts ausführlich und authentisch geschildert und natürlich Danke gesagt wird. Meist werden ganz konkrete Menschen vorgestellt, die im Kinderhaus neu aufgenommen worden sind.
Im Folgenden zwei Beispiele:
Im vergangenen Jahr haben wir im Kinderhaus acht neue Kinder aufgenommen. Die ersten drei Mädchen – (von links nach rechts) Sushmita, Sunita und Sangita kommen aus einem kleinen Dorf in Jumla . Die Mutter verließ die Familie Hals über Kopf mit einem anderen Mann, als das jüngste Mädchen gerade mal zwei Jahre alt war. Der Vater starb im Juli 2017 an Krebs. Die Großmutter kümmerte sich seitdem um die Mädchen. Die kleine Farm konnte sie aber bald nicht mehr versorgen und auch die Mädchen waren mit der Feldarbeit überfordert. Eine Nachbarin von uns, die früher in dem Dorf gewohnt und dort noch Verwandte hat, erfuhr von der schlimmen Lage der Familie und organisierte die vier Tage dauernde Reise der drei Mädchen nach Kathmandu ins Kinderhaus.
Phooja K. Chetri
kommt aus einem kleinen Dorf im Sindhupalchawk. Sie ist sechs Jahre alt. Der Vater starb während der Regenzeit im vergangenen Jahr. Eine Schlammlawine hatte ihn mitgerissen, als er bei der Feldarbeit war. Die Mutter arbeitet seit ein paar Monaten zusammen mit ihrer mittleren vierzehnjährigen Tochter als Haushaltshilfe in der Kreisstadt, wo sie auch wohnt. Ihr Einkommen ist sehr gering. Die älteste Tochter ist bereits verheiratet und zur Familie ihres Mannes gezogen, 80 km entfernt von dem Heimatdorf. Um Phooja hat sich, seit der Rest ihrer Familie nicht mehr im Dorf wohnt, eine ältere Verwandte gekümmert. Im Dorf gibt es keine Schule. Sie müsste eineinhalb Stunden morgens hin- und nachmittags zurücklaufen, um in die Grundschule zu gehen. Für ein sechsjähriges Mädchen eine lange und in den Bergen vor allem nicht ungefährliche Strecke. Im Kinderhaus und in unserer Schule haben sie sich sehr gut eingelebt.
Schulen aufgebaut
Nach den verheerenden Erdbeben im Frühjahr 2015 haben wir insgesamt neunzehn Schulen teilweise oder ganz aufgebaut. Im Distrikt Lachyang wurde eine unserer zuletzt gebauten Schulen im Frühjahr dieses Jahres offiziell eröffnet. Wie immer ist so eine Schuleröffnung für das ganze Dorf ein großes Fest. Es werden
Blumenkränze verteilt, Tänze vorgeführt und lange Reden gehalten. Zum Abschluss haben wir zur Freude aller Kinder Schulranzen verteilt. In die Schule können in Zukunft rund einhundert Kinder bis zur Klassenstufe fünf gehen (Rundbrief 2018)
Auch die Spenden unseres diesjährigen Bilderabends gingen zu einem großen Teil an dieses Projekt. Vielen Dank nochmal an die SpenderInnen!