Achtsam biken?

Achtsam biken? Geht das? Wer will das? Was soll das?

Achtsamkeit (engl. mindfulness) als eine besondere Form der Aufmerksamkeit spielt in vielen Bereichen unserer Gesellschaft eine immer größere Rolle: Der Begriff, die Methode hält Einzug in die Psychologie, Religon und Wirtschaft. Wer „Achtsamkeit“ googelt, bekommt 4,6 Millionen Beiträge. Die muss man aber nicht alle lesen :-)
In diesem Blogbeitrag geht es u.a. um die Frage, ob Achtsamkeit fürs Radfahren/Biken eine Rolle spielen kann…

Den Begriff und die Methode der „Achtsamkeit“ haben wir von fernöstlichen Philosophien und Weisheiten übernommen und er wird definiert als ein nicht bewertender Fokus der eigenen Aufmerksamkeit auf die augenblickliche Erfahrung. Das Ziel dabei ist ein Verweilen im Hier und Jetzt ohne die empfundenen Gefühle, Gedanken oder Wahrnehmungen zu bewerten – und vor allem ohne in Gedanken zu versinken.(R. Paasch)
Achtsamkeit wird häufig mit Aufmerksamkeit (im Sinne von Beobachtungsfähigkeit) gleichgestellt, aber Aufmerksamkeit ist eher nach außen gerichtet, Achtsamkeit mehr nach innen; und genau das macht Achtsamkeit zu einer brauchbaren Technik.


(Zeichnung: www.kamakonsum.de)

Achtsamkeit ist eine Qualität des menschlichen Bewusstseins, eine besondere Form von Aufmerksamkeit. Es handelt sich dabei um einen klaren Bewusstseinszustand, der es erlaubt, jede innere und äußere Erfahrung im gegenwärtigen Moment vorurteilsfrei zu registrieren und zuzulassen. Mit zunehmender Achtsamkeit reduzieren sich gewohnheitsmäßige automatische und unbewusste Reaktionen auf das gegenwärtige Erleben, was zu einem hohen Maß an situationsgemäßem, authentischem und selbstbewusstem Handeln führt.
Wer achtsam lebt, stellt fest, dass sein Empfinden von Glück und Lebensfreude nicht von äußeren Bedingungen abhängig ist. Er entwickelt einen klaren, stabilen Geist, der es ihm erlaubt, auch in schwierigen Lebenszeiten und Situationen mit der Kraft seiner inneren Ressourcen verbunden zu sein. (dfme-achtsamkeit.de)

Jeder von uns hat sich schon beim Radfahren dabei ertappt, dass die Gedanken überhaupt nicht beim Fahren sind, dass die Umgebung überhaupt nicht wahrgenommen wird, dass man nicht einmal weiß, wo man sich gerade befindet: die Gedanken sind anderswo, der Geist ist sonstwo…
Dieser Zustand kann unter Umständen den Genuss des Bikens schmälern, wenn nicht sogar gefährlich sein, weil man das Naheliegende, den Trail, die Mitfahrer nicht bewusst wahrnimmt.
Die Methode der Achtsamkeit bringt einen in den Moment zurück. Sie kann bei entsprechender Übung dazu führen, dass aufkommende Gedanken nicht ablenken.

Aber wie soll das funktionieren? Zur Achtsamkeit gelangt man durch Konzentration auf den Atem, ähnlich wie bei einer Meditation. Das bewusste Wahrnehmen des Ein- und Ausatmens lenkt sozusagen vom Denken ab. Gedanken dürfen zwar kommen, werden aber nicht weiter verfolgt oder bewertet. Auch ein Konzentrieren auf die Trittbewegung, den runden Tritt oder den festen Stand der Füße auf den Pedalen hilft dabei. Wenn diese innere Ruhe hergestellt ist, kann sich die Aufmerksamkeit auf das den Menschen Umgebende richten, also im weitesten Sinn auf die Natur, im Speziellen auf den Weg oder die Schönheiten und Besonderheiten der Natur.

    Achtsamkeit: im Moment ankommen und ihn genießen,
    nicht zurück denken, nicht nach vorne,
    das, was man tut, voll und ganz tun:
    Wenn man isst, dann isst man, wenn man geht, dann geht man,
    Wenn man bikt, dann bikt man…

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