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Fahrer/innen: mit Elisabeth (die Frau)
Strecke: Saarbrücken, Spichern, Saarbrücken
Dauer/Länge/Höhenmeter: 2:10 Std
Fotos: Lumix / 22 Stück
Wetter: 18 Grad, bewölkt
Rad: Juchem
Wird der Mann immer sentimentaler, wenn er älter wird? Jedenfalls schleppt er die Frau zu einigen Stätten seiner Kindheit. Na ja, zumindest hat die Frau die Ecke da hinten noch nicht gekannt. Es war ja auch ganz schön…
Vom Deutsch-Französischen Garten (Messegelände) aus gondeln die beiden in Richtung Frankreich. Spichern ist das Ziel. Da das Handy, mit dem er navigieren will, sich schnell in Frankreich einwählt, kostet das einen Haufen Roaminggebühren. Teuer soll es aber heuer nicht werden, denkt der Mann und so navigieren sie nach seinem Gefühl und den lange zurück liegenden Ortskenntnissen. So erreichen sie die Spicherer Höhe. Dort haben sich vor dem Europadenkmal eine Menge Militärs in Galauniform aufgebaut und zelebrieren irgendwas.
Fürs Gasthaus Woll ist es auch zu spät. Wenigstens erzählt der Mann ihr, wie oft er mit wem schon hier war.
An ein paar Denkmälern aus deutsch-französischen Kriegszeiten vorbei lotst er sie dann hinunter Richtung St. Arnual. Aber halt, das gibt es einen alten Friedhof: Cimetiere 1871. Fotos machen.
Und dann kommen tauchen die Erinnerungen auf: Erbeldinger Hof. Sonntagsausflug in den Sechziger Jahren. Heute ist alles anders: Die Autobahn brummt laut vor dem schönen Hof vorbei. Vielleicht deshalb: Zu verkaufen. Statt Schafe gibt es auf der Weide exotische Alpacatiere…
Aber der Tabaksweiher hat sich gut gehalten. Nur kleiner ist er geworden und die Tabaksmühle sieht nach sehr vornehmem Restaurant aus. Sechziger Jahre, sonntags: Macht euch fertig, wir spazieren zum Tabaksweiher!
Das Mittagsmahl findet dann im Cafe Knorke statt. Das hat sich die Frau gewünscht. Sehr urig, sehr nett, sehr lecker, sehr preisgünstig. Und diesmal sehr voll. Da die beiden das Tagesgericht wählen (Linsensuppe mit Klösen), kommen sie sehr schnell zum Essen: kleine Vorspeise, die Suppe, Kaffee und Kuchen…
Das müssen wir jetzt aber wieder runterstrampeln, meint der Mann und die beiden fahren noch weiter in die Stadt hinein. Mit dem Rad. Wie angenehm. Das wollen sie eigentlich öfter machen. Ein bisschen Stadtluft, ein bisschen Klamotten und Leute gucken. An der Saar zurück. Das ist auch neu für die Frau. Der Mann freut sich.
Bislang haben die beiden noch keinen Bekannten getroffen. Seltsam und gut so. Doch da kommt doch jemand den Leinpfad langgetappt – diesmal ohne Rad und ohne Schmier, de Mark…
Über die klapprige und laut ratternde, alte Eisenbahnbrücke kommen die beiden dann über die Saar zurück zum Messegelände…