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Fahrer/innen: allein
Strecke: Lückner, Kansas, Sodixhütte, Schmelzer Wald, Piesbach, Körprich, Hüttersdorf
Dauer/Länge/Höhenmeter: 2:10 Std
Uhrzeit: 9.10 – 12.00
Fotos: Canon S100 / 36 Stück
Wetter: 0 Grad, bewölkt, diesig
Wer an den Schiedbäumen im Schmelzer Wald entlang fährt, findet inzwischen eine Menge kleiner Steinhügel und Steinmännchen. Jetzt gibt es einen weiteren, diesmal nach tibetischem Muster.
Steinmännchen sind in allen besiedelten Gebieten der Erde verbreitet. In verschiedenen Kulturen sind mit ihnen weitere, meist religiöse Gebräuche verbunden. So auch in Nepal und Tibet. Dort haben Steinmännchen neben der Funktion als Wegmarkierung eine religiöse Bedeutung erhalten.
Zu unterscheiden ist dabei zwischen den Lhathos und den Lhadses:
Lhathos (lha tho, lha bezeichnet so genannte Götter, Lokalgottheiten) laufen immer oben spitz zu. Sie werden oft mit Gebetsfahnen, Wollbändern, Tierhörnern oder ganzen Schädeln von Steinböcken geschmückt. Mit weißer Kalkfarbe gestrichen, bitten die Gläubigen gute Geister, im Steinmännchen ihren Wohnsitz zu nehmen. Rote Lhathos sollen zornige Geister anziehen, die böse Einflüsse abschrecken können. Ein Lhadse ist zumeist unregelmäßig geformt, traditionell mit einem Reisigbüschel auf der Spitze und ebenfalls mit Gebetsfahnen geschmückt. Er dient als Wohnsitz des lokalen Schutzgeistes einer Familie, eines Klosters oder einer Ortschaft. (nach Wikipedia)
Bei dem an diesem trüben Tag mit klammen Fingern gebauten Steinhügel habe ich eher an ein Zuhause für „Schutzgötter“ gedacht, denn auf diesem Trail liegen eine Menge dicker Feldsteine, die leicht zu einem Sturz führen können. Ein kleiner Stock stellt die Spitze des Steinhaufens dar; es fehlt nur noch ein Gebetsfähnchen. Dann wäre ich nicht nur an dem Schrein dran vorbei gefahren, sondern hätte ihn dreimal umrundet :-)
Eigentlich wollte Dennis an diesem Morgen mitfahren, aber bei ihm rumpelte es verdächtig im Gedärm, so dass er lieber verzichtete.
Dieser Tage fragte Martin W. mich noch, ob es denn immer noch neue Trails für mich zu entdecken gäbe. Ein klares Ja konnte ich geben. Es verändert sich so viel in unserer Kulturlandschaft durch Zerstörung, das Anlegen neuer Wanderwegabschnitte… Oder man kommt in eine Gegend, die man noch nicht wie seine Westentasche kennt.
Auch auf dieser kleinen Tour durch den Schmelzer und Hüttersdorfer Wald gab es Neues zu entdecken. Die Verlängerung des Schiedbaumweges ist inzwischen bekannt. Wenn man weiter runter Richtung Piesbach fährt, kann man an einer Mariengrotte vorbei fahren. Dahinter gibt es einen kleinen Trail, der zu neu gebauten Häusern führt. Fährt man weiter durch diese Siedlung kann man am Ende wieder an einer Grillhütte hoch in den Wald fahren.
Von dort aus geht es über das kleine Teersträßchen weiter hoch mit schönem Blick auf den gegenüber liegenden Hoxberg. Oben kann man links wieder in den Wald Richtung Sodixhütte fahren oder abfahren nach Hüttersdorf…