Das Essen in Nepal hat uns restlos begeistert – im wahrsten Sinne des Wortes: Wir haben unsere Teller immer restlos leer gegessen. Die ursprüngliche nepalesische Küche spiegelt die einfachen Lebensverhältnisse wider und ist entsprechend eher schlicht und begrenzt. Nachdem sich der Tourismus aber in Nepal bezahlt gemacht hat, gibt es eine große Auswahl an Gerichten, traditionell vegetarisch, meisten auch vegan. Zumindest entlang der Touristenrouten, von denen wir ja eine nutzten. Eigentlich schade, aber die Speisekarte ist inzwischen stark an den europäischen Geschmack angepasst und erweitert worden. Man kann Pizza, Makkaroni, Hamburger usw. bekommen, alle möglichen Fleischgerichte… Wir waren rundum zufrieden mit den veganen Gerichten
Wir hatten oft die Qual der Wahl, die veganen Gerichte waren für uns zahlreich und absolut lecker. Die Basis bilden in Nepal und Indien Reis, Nudeln oder Kartoffeln. In jeder Lodge schmeckt das Essen etwas anders. In der Regel wird es frisch in der Küche auf einem offenen Feuer zubereitet. Oft haben wir erlebt, dass noch jemand schnell etwas Gemüse besorgen geht. Damit war auch klar, dass wir Zeit mitbringen müssen, wenn wir Hunger haben. Fastfood ist nicht.
Neu für uns war, dass es zweimal am Tag ein warmes Essen gibt: mittags und abends. Anfangs hatten wir ernste Befürchtungen, mit „Übergewicht“ zurück nach Hause zu kommen, doch das hat sich schnell gelegt. Die Mahlzeiten sind leicht und wir haben auch alle Energien ge- und verbraucht.
Wir freuten uns immer mächtig auf diese Mahlzeiten, mittags meist irgendwo in einem kleinen Restaurant, abends in der Lodge oder im Hotel. Tensing besorgte die Speisekarte und dann begann das Suchen und Überlegen… Ein Bestellzettel wurde ausgefüllt, der später auch zur Abrechnung diente – anfangs von Tensing, mit Beratung, später von uns selbst …
Was haben wir alles verdrückt:
– verschiedene Suppen (Nudeln, Gemüse, Tomaten)
– verschiedene Salate
– Veg Fried Rice: leicht angebratener Reis mit klein geschnippeltem Gemüse
– Veg Mo Mo, steamed oder fried: mit Gemüse gefüllte Teigtaschen gedünstet oder angebraten
– verschiedene Nudelgerichte: auch chinesisch
– Frühlingsrollen: dick und fett
– Kartoffeln,angebraten, mit Gemüse
– frittierte Bananen manchmal als Nachtisch
– abends eine Flasche Everest-Bier
Und natürlich: Dal Bhat, das Nationalgericht der Nepalesen
Die Nepalesen leben von zwei Dhal Bhats am Tag, dass erste um 11 Uhr morgens und das zweite am späten Abend. Klar, dass die Träger riesige Portionen verdrückt haben. Bei Dhal Bhat bekommt man deshalb immer beliebig viel Nachschlag. Dhal Bhat schmeckt in jeder Region oder Lodge etwas anders und ist absolut bekömmlich. Und die Nepalesen essen es mit den Fingern. Und wie wir es erlebt haben: sonst eigentlich nichts anderes. Dass sie mit diesem vegetarisch/veganen Essen gesund und vor allem fit bleiben haben wir jeden Tag bei unseren Trägern und Guides erlebt…
Zum Frühstück konnten wir dann zwischen Müsli und Porridge, tibetanischem Fladenbrot, Chapati-Fladenbrot und Marmelade auswählen. Natürlich gab es dazu auch Juice und Black Coffee.
In den Lodges haben oft die Kinder der Familie geholfen, besonders beim Servieren. So gab es in der Regel den Kaffee „im Bad“…
Die Speisekarte belegt die große Auswahl und die niedrigen Preise. 100 Rupien sind etwa 80 Cent…
Sehr interessanter Artikel, denn ich kann viele deiner gastronomischen Eindrücke teilen. Ein paar Kommentare füge ich hier nach meiner Erfahrung hinzu:
„Eigentlich schade, aber die Speisekarte ist inzwischen stark an den europäischen Geschmack angepasst.“
So gut die Veg Momos sein mögen (und das waren sie), gut dass man diese nicht 14 Tage hintereinander essen musste :-)
„Man kann Pizza […] bekommen“
Eine der besten Pizzen, die ich jemals gegessen habe, gab’s letzte Woche beim Restaurant „Dolce Vita“ in Kathmandu. Sehr Empfehlenswert … wenn man das Restaurant findet!
– „Neu für uns war, dass es zweimal am Tag ein warmes Essen gibt: mittags und abends“.
Neu für mich war hingegen, als ich nach Deutschland kam, dass man nur einmal warm am Tag isst. Die Nepalesen scheinen also in diesem Sinne eher den Spaniern, Italienern und Franzosen zu ähneln :-)
– Man muss sich in der HÖHE (großgeschrieben wohlgemerkt) keine Sorgen ums „Übergewicht“ machen!
– Dal Bhat ist lecker. Die Nachbarn vom Süden (Inder) können es aber besser zubereiten.
– Zwei Ergänzungen zu deiner ausführlichen Liste: Tsampa-Porridge (am besten with apple) und Apple Pie ;-)
Viel Spaß beim Fahren … und Essen!