Nach einer ziemlich ruhigen und guten Nacht und einem kraeftigen Fruestueck können wir um 8 Uhr starten. Hat gestern ein Jeep unser Gepaeck transportiert, tun es an diesem Tag zwei Traeger. Im Vergleich zu gestern ist die Strecke diesmal erheblich haerter, viele grobe Steine, Felsen, Pfuetzen – und einige Baeche und Wasserfaelle.
Wetter und Landschaft sind fantastisch. Unbeschreiblich, die Fotos koennen mehr sagen.
Einmal steigen wir zum wilden Gebirgsbach ab, um eine nepalesische Haengebruecke zu testen. Ein schwankendes Erlebnis. Als dann noch eine grosse Gruppe Maultiere ueber die Bruecke marschierte und uns fast hinunter kickte, sind wir wieder auf unsere eigentliche Strecke zurueck. Der Trail auf der anderen Seite des Baches ist zwar sehr schön, aber eng und steil, so dass wir das ganze Stueck hinter den Packeseln haetten hertrotten muessen…
Inzwischen mussten wir immer wieder absteigen und schieben, Gelegenheit zu schauen und Fotos zu machen.
Ein wenig spannend und kritisch war die Umgehung eines Erdrutsches. Unsere Guides haben uns beim Schleppen geholfen. Um 1 Uhr waren wir schon an unserem Tagesziel, dem kleinen Ort Dharapani, der nur aus Ziegenstaellen und Loges zu bestehen scheint. Wir haben ein wunderbares Haus am Ende des Ortes bezogen und viel Zeit, die war nach diesem anstregenden Tripp auch brauchen.
Ein rhythmisches Getrommel ist gleich zu Beginn, als wir den Ort betreten, zu hoeren. s ist eine hunduistische Totenfeier, die den ganzen Tag ueber stattfindet. Ein ganz besonderes Erlebnis…
Wir haben auch noch Zeit, das gegenueberliegende Dorf zu besuchen, und einige kunstvolle hinduistische Gebetsanlagen zu bewundern und… einen wilden Reiter zu erleben, eine Haengebruecke zu benutzen, eine Gebetsmuehle zu drehen, eine Frau beim Essenmachen fotografieren…
Sehr viele Trekkinggruppen sind unterwegs, viele Einheimische…
Erinnerung und Nachtrag 1 nach einem Jahr:
Die Lodge am Ende des Ortes lag etwas oberhalb der Straße, so dass wir einiges zu beobachten hatten, wie zum Beispiel die beschriebene Totenfeier.
Anfangs waren wir allein, was uns natürlich recht gewesen wäre, aber spät nachmittags, wir kamen von unserer Besichtigungstour des Dorfes zurück, war eine Gruppe Franzosen eingetroffen. Ein große Gruppe – und eine sehr laute Truppe. Besonders ihr Französisch sprechender Guide hat ein gewaltiges Organ, wie hätte er sich auch durchsetzen können bei dieser Horde…
Als Gegensatz zu ihnen saß im Essraum auch ein stiller Amerikaner, der den Nachmittag damit zubrachte, Nachrichtensendungen in einem kleinen Fernsehgerät anzuschauen. Hier sahen wir zufällig auch einen kleinen Bericht, erste Bilder des Schneesturms der vergangenen Woche. Suchmannschaften und Militär waren immer noch am Thorong La-Pass bei der Arbeit…
Die Lodge war voll, wir fürchteten ob der lebhaften Franzosen um unsere Nachtruhe, aber es ging. Für unsere und die anderen Guides stand aber kein Schlafraum in der Lodge mehr zur Verfügung, sie müssten alle in einem heruntergekommenen Nebengebäude schlafen.
Am nächsten Morgen sprach uns ein Franzose an und fragte, ob wir denn nicht nur fürs Gepäck, sondern auch für unsere Räder Träger hätten…
Erinnerung und Nachtrag 2 nach einem Jahr:
Jagat, Nepal, Oktober 2014, ca 17.00 Uhr.
Dies ist die Bildergeschichte von dem Mädchen, das aus der Schule kam und jemanden zum Spielen suchte. Sie hatte es eilig, denn sie zog noch nicht einmal ihren Ranzen aus.
Wo sind denn meine Freunde heute Nachmittag bloß? Ich wollte doch mit ihnen spielen!
Ah, du bist wenigstens da! Was sollen wir spielen?
Was, du hast keine Lust? Ich soll dich kratzen? Das kannst du doch selber machen.
Gut, dass ihr wenigstens da seid. Wir spielen Fangen. Los geht es!
Hallo Norbert,
das müssen doch fantastische Eindrücke sein. Weiterhin alles Gute.