Parken

    Fahrer/innen: allein
    Strecke: Lückner, Losheim
    Dauer/Länge/Höhenmeter: 1:30 Std
    Wetter: 14 Grad, bewölkt

Mountainbiker sind noch fauler und bequemer als Autofahrer. Sie fahren – weil sie können – noch näher an das Objekt ihrer Begierde heran. Drei Meter sind es bis zur großen Drehtür des beliebten Supermarkts Klobus im Hochwald.
Ihre Kundenfreundlichkeit endet nicht bei den Autofahrern, sondern besonders die Radfahrer liegen ihnen am Herzen, auch wenn sie nicht immer so große Mengen fortschleppen können wie die Vierrädrigen. Beweis sind die überall aufgestelltem Parkhäuschen für Fahrräder, ideal bei Regen… :-)

 

 

Die folgende Geschichte und auch das Foto sollen meine geliebten Schützlinge zum Lächeln, Nachdenken und Schreiben anregen.

 

Otto Heinrich Kühner: Parkplatz auf Lebenszeit
Eines Abends kam er mit dem Wagen vom Dienst zurück und stellte fest, dass mittlerweile vor dem Haus auch die letzte Parklücke geschlossen war. Auf beiden Seiten der Straße standen die Autos hintereinander in dichter Reihe, auch in den Seiten- und Parallelstraßen, überall, im ganzen Viertel.
Während er suchend durch die Straßen fuhr, war er wieder in den Verkehrs¬strom geraten und sah sich von einer endlosen Autokolonne eingekeilt.
So beschloss er nach Hause zurückzufahren. Aber er war inzwischen – diese Geschichte spielte in Hamburg – von Wandsbek nach Hamburg geraten; er hätte, um den Weg nach Hause zu nehmen, links abbiegen müssen, was bei dem starken Gegenverkehr nicht möglich war.
Also entschloss er sich die Küste entlang zu fahren, über die Niederlande, Belgien, Frankreich, Spanien und Italien, um dann über den Vorderen Orient, Asien, Karelien und Skandinavien von Osten her nach Hamburg einzufahren.
Er tat dies auch und kam erst nach vier Monaten wieder vor seinem Haus an, wo inzwischen – durch Todesfall – gerade eine Parklücke entstanden war. Er setzte sich in die Lücke und vereinigte sich wieder mit seiner Familie, wo er seit jenem Abend vor vier Monaten überfällig war.
Um seinen Parkplatz nicht wieder zu verlieren, ließ er seinen Wagen, wie es die übrigen Fahrzeugbesitzer ebenfalls taten, für dauernd vor seinem Haus stehen und erledigte von jetzt an alles zu Fuß, auch den Weg ins Büro; an den Wochenenden fuhr er mit der Bahn oder dem Bus ins Alte Land oder in den Sachsenwald.
Um das Fahren nicht zu verlernen, übte er nur bisweilen das Anlassen des Motors, das Bedienen von Winker und Scheibenwischer sowie das Stehen in einer Parklücke.

 

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