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Fahrer/innen: mit Elisabeth
Strecke: Schmelz, Höchsten, Steinbach, Bergweiler, Tholey, Oberthal, Namborn, Oberkirchen, Schwarzerden, Freisen, Kusel, Thallichtenberg
Dauer/Länge/Höhenmeter: 6:10 Std / 67 km / 1300 hm
Wetter: 18 – 20 Grad, bewölkt, sonnig
Es sollte ein Mini-Urlaub werden (2 Tage), ohne das Auto zu benutzen, kostengünstig und ein Ziel außerhalb des Saarlandes haben, der Rückweg anders als die Hinstrecke. Und das ging so: Ziel suchen (Kusel, Burganlage Thallichtenberg), Route planen (mit kommot), Rucksack packen, Räder fertig machen und morgens um 7 Uhr losfahren… Das hat ausnehmend gut funktioniert. Elisabeth ist inzwischen wieder so fit, dass das Projekt zur Zufriedenheit beider Seiten geklappt hat.
Noch dick angezogen, strampeln wir bei morgendlicher Frische los. Die Sonne, die sich noch nicht richtig zeigt, wärmt auch noch nicht. Zuerst geht es über bekannte Wege bis nach Höchsten. Dort herrscht schon eifriges Treiben, denn beim Familientag werden eine Menge Leute erwartet, bestimmt ein gutes Geschäft. Wir kommen noch ohne Behinderung gut durch. Beim Projekt römischer Vicus “Wareswald” halten wir uns ein wenig auf. Die Ausgraber machen die erste Pause…
Dann verlassen wir bekanntes Terrain und müssen uns dem Navi anvertrauen, das die mit Kommot entwickelte Strecke zeigt. Kommot generiert auch MTB-Routen von A nach B. Die können ein wenig nachgearbeitet werden. Dabei sind Radwege, Feldwege, aber auch Wanderwege… So treffen wir auf die 5-Weiher-Tour und den Schmugglerpfad bei Freisen, ein interessantes Terrain für Mountainbiker und Wanderer. Eine Schiebestrecke ist auch dabei, der Trail rauf zum Metzenberg… Die Besteigung des Weiselbergs lasssen wir ausfallen, weil der Geid glaubte ein fernes Donnergrollen zu hören, war aber wohl nur ein Düsenjet.
Inzwischen sind wir auf dem Fritz-Wunderlich-Radweg gelandet, gut so, denn die meisten Körner sind schon aufgebraucht. Der Weg ist nicht nur dem Sänger, sondern auch er Eisenbahn gewidmet: viel alte Eisenbahnbrücken, sogar Tunnels, die beim Einrollen ein paar trübe Funzeln einschalten. Am alten Bahnhof in Schwarzerden rosten einige ausrangierte Züge still vor sich hin…
Über den bequemen Radweg rollen wir dann bis ins Städtchen Kusel: ein wenig verschlafen, ein wenig touristisch, gerade richtig für uns. Nach einer kleinen Stadtrundfahrt (interessant: die alte Tuchfabrik) landen wir in einem italienischen Straßencafe, das – oh Wunder – nicht nur guten Kaffee anbietet, sondern selbst gemachtes Eis aus Reismilch. Für uns ein toller Abschluss einer langen Tour. Blieb nur noch eine halbe Stunde Anfahrt und bisschen schieben bis zur Burg Lichtenberg in Thallichtenberg. Es gibt dort ein Musikantenlandmuseum und eine Naturkundeschau – und viel Musik. Die Jugendherberge, ebenfalls Teil der Burg und unser Quartier für eine Nacht, ist Treffpunkt für Musiker und Musikvereine. So fand in diesen Tagen ein JugendJazzCamp statt. Livemusik bis früh in den Morgen…
Die Anlage, gut erhalten und eine der größten in Deutschland (425 m Längsschnitt). Wer nicht gerade allergisch auf Familien mit Kindern reagiert ist in der Jugendherberge gut aufgehoben: preisgünstig (Mitgliedschaft vorausgesetzt), Zimmer mit Dusche, sehr gutes Essen (auf Voranmeldung vegetarisch und vegan), Räder im Keller sicher untergebracht…
Einige Stunden kann man hier oben natürlich mit Fotografieren zubringen – oder mit Touristenbeobachten…