Sagna Rotonda 1
Vom Valle Maira ziehen in Windeseile Wolken hoch. Schnell sind die Dörfchen und die Berge verschwunden, Minuten später aber wieder da. Es durftet nach Kamille und anderen Kräutern. Die Luft ist mild. Glocken läuten, es ist Sonntag im Piemont. Wir wandern von unserer Bikestation, dem Ecovillaggio Sagna Rotonda hinunter in Richtung Tal.
Wir sind für eine Woche zum ersten Mal in diesem Teil Italiens. Und wir sind schon nach wenigen Augenblicken begeistert: von der Landschaft, von unserer Unterkunft, von den netten Gastgebern…
Auf unserem Sonntagmorgenspaziergang verweilen wie etwas länger bei der kleinen Kirche San Giorgio. Es ist alles so herrlich alt. Ehrfurchtsvoll betrachten wir die stark verwitterten Fresken außen und innen und die Grabsteine auf dem Friedhof.
Einen Wanderweg, der heißt hier Sentiero, der auch als MTB-Weg markiert ist, wandern wir hinunter, vorbei an abbruchreifen Gebäuden und Kirchlein. Zwei Esel schauen uns interessiert nach, ein Mensch will uns den Weg weisen…
Nachmittags dann (endlich) die Erkundungstour per Bike. Hinter Sagna Rotanda fahren wir eine Feldweg weiter, der aber schnell konturlos wird. Eine schmale Spur und die Linie auf dem Garmin verführen uns zum Abfahren. infach spannend und herrlich. Bald stoßen wir auf einen Wanderweg, den Sentiero Di Giors Boneto. Es geht über einen kurvigen, felsigen Pfad bis zu einem Bach und bald müssen wir den Rest bis ins Dorf Reinero schieben. Reinero, ein winziges Dörfchen, aber eine einzige Baustelle. Einiges hat sich im Piemont getan. In ein paar Jahren werden hier mehr Touristen unterwegs sein.
Wir rollen ins Tal und dann hoch zur Kirche San Giorgio. Und weiter hoch auf etwa 1700 m. Blick auf Sagna Rotonda und die Kirche. Es folgt wieder ein herrlicher Trail. Erst müssen wir Slalom durch Kuhfladen fahren, Tino hat bald einige Klümpchen an der Wade hängen. Wie ein silbernes Band zieht sich der Trail hinunter bis zur Kirche…