Streunen

Fahrer/innen: allein
Strecke: Lebach, Primsweiler, Hüttersdorf
Dauer/Länge/Höhenmeter: ca. 1:40 Std
Wetter: 7 Grad, diesig

Manchmal kommt man sich wie ein Hund vor, von der Leine gelassen, frei, um einfach loszulaufen, überall herumzuschnüffeln, Duftmarken zu setzen, um umsehen…
Vor drei Jahren hatte ich diese kleine Tour schon mal gemacht. Jetzt kam ich beim Streunen auf dem Nachhauseweg wieder dorthin. Zu den Primsauen. Nach dem Sonnentag von gestern gab es einen diesigen Freitag.
 
Eine Fotogeschichte

Wo sind die Sonne von gestern und die Wärme geblieben? Nichts davon zu sehen und zu spüren. Den Mountainbiker fröstelt es. Die lange Hose ist erst gar nicht in den Rucksack gewandert. Das Heldendenkmal zwischen Lebach und Primsweiler ist ein guter Platz, um sich noch wärmer anzuziehen… Was werden die Kriegshelden von 14/17 über so ein Weichei denken?

Nachdem er die Hauptstraße endlich vor Primsweiler verlassen konnte, biegt er links in einen Feldweg ein und fährt Richtung Prims. Der Hoxberg ist dick in eine Wolkendecke verpackt. Es ist gut, dass er seine Lichtanlage in Betrieb hat, die Lage ist trübe. Bald wird aus dem Teersträßchen ein Feldweg und er muss eine alte Brücke überqueren: alt, gemauert, rostiges Eisengeländer.

Hinter der nächsten Kurve, bremst er ab. Hoppla, ein Schild. Eins mit einem Logo, das er kennt. Die Ritzelspritzer. Ritzelbeißer? Ritzelspritzer? Die haben so einen schwierigen Namen. Wieso steht hier ein Schild mit Pfeil? Mal sehen, vielleicht findet am Tannen- weiher gerade eine Ritzelparty statt…

Langsam wird unser Streuner müde. Das viele Gucken. Er findet ein gemütliches Plätzchen in einer gepflegten Laubenkolonie kurz vor der Eisenbahnbrücke. Das Ausruhen tut ihm gut. Er ist gespannt, ob er ein paar Ritzelfritzen trifft.

Er kommt an vielen Weihern vorbei und dann zur Prims. Ein schmaler Pfad führt am Ufer entlang. Pfui, sind die Ufer so schmutzig. Heute ist doch Picobello-Tag im Saarland! Haben die Eigentümer der Laubenkolonie das vergessen?

Der Weg führt nicht weiter, er muss umkehren. Über eine große Wiese gelangt er zur nächsten Wohnwagen-Weiher-Kolonie. Die Bundesflagge hängt lasch an einer Stange. Hier haust wohl ein guter Deutscher. Trotzdem sieht es ziemlich vergammelt aus.

Dann verschwinden die hässlichen Flecken und das Tal weitet sich. Eine kleine Schafherde weidet vor sich hin. Das ist mal eine richtige Ihdülle. Der Hoxberg hüllt sich immer noch in Dunst und Wolken.

Sein Weg führt in wieder zurück in die Zivilisation. Er fährt in Primsweiler über die Brücke und biegt direkt danach links ein und folgt dem rauschenden Lauf der Prims. Und schon wieder reiht sich Weiher an Weiher. An einem ist ein Kahn abgesoffen. Es hat bestimmt Spaß gemacht, mit dem Schiffchen auf dem Fischweiher herumzufahren.

Der Trail führt weit ab von Hüttersdorf an der Prims entlang. Beliebt bei Hundebesitzern. Immer wieder muss der Mountainbiker durch Sandansammlungen fahren. Urlaubsstimmung. Sandburgen bauen…

Die Primsauen-Tour
Viele Weiher und viele Reiher

Etwas ganz Gemütliches: 12 km und 74 hm. Das packt doch jeder! Ehepaare, Väter mit Kindern und… Start: am besten in Schmelz. Dann geht es an der Bahn entlang bis Primsweiler. Über die Hauptstraße, bis es links hoch nach Lebach geht. Dort fahren wir geradeaus einen geteerten Feldweg hinein. Das Tal öffnet sich, der Hoxberg steht im Hintergrund. Hinter der Brücke rechts herum zum Tannenweiher und vielen anderen. Wer genug gebadet und geruht hat, fährt über die Wiese am Klärwerk vorbei nochmal nach Primsweiler hinein.
Am alten Bahnhof geht es hoch zur Hauptstraße, über die Brücke Richtung Hüttersdorf und direkt hinter der Brücke wieder rechts rein. Über Wiesengelände kommt man an der Grundschule Hüttersdorf raus und findet den Rückweg nach Schmelz …