Sommerdüfte

Was den Sommer für mich ausmacht, sind nicht nur die hohen Temperaturen, sondern – die meist dadurch entstehenden – Düfte…

1 Gemähtes Gras
Was ganz oben auf der Rangliste steht, ist frisch gemähtes Gras. Die Urlaube, die wir als Kinder oft im Allgäu verbringen durften, sind fest mit diesem Duft verbunden. Als Stadtkind kannte ich solche Gerüche nicht, das es damals wenig Wiesen in unserem Umfeld gab. Erst in den Sommerferien, im Urlaub wurden sie Realität.
Und im Allgäu riechen die Wiesen wegen der vielen Kräuter besonders gut und intensiv.
Seit wir in M wohnen – auf dem Land – kann ich diesen Duft jeden Sommer vor der Haustür genießen. Besonders stark ist er natürlich bei frisch gemähtem Gras und geleichzeitiger starker Sonneneinstrahlung. Heutzutage wird das gemähte Gras zu Ballen gepresst und mit Plastik umhüllt. Auf diese Ballen riechen bei Sonneneinstrahlung stark nach Gras. Schon öfter hatte ich überlegt, mir so einen Ballen ins Wohnzimmer zu rollen…

2 Nadelholz
Leider ist der zweite fantastische Duft mit viel Zerstörung und optischem Chaos verbunden. Wenn Fichtenholz geschlagen wird, riecht es besonders intensiv. Aber bei großer Hitze kann man den Fichten und Tannenwald in seiner unzerstörten Beschaffenheit riechen. Die Düfte steigen dann meist vom Boden auf…

3 Waldboden
Auch der Waldboden insgesamt lässt je nach Witterung seine verschiedenen Düfte aufsteigen. Auch hier spielt die intensive Sonneneinstrahlung und Wärme eine große Rolle. Oft reicht es nach Regen besonders gut im Wald…

4 Getreide
Ein sehr strenger, würziger Geruch steigt von reifem Getreide auf, besonders bei Nässe. Man muss schon näher heran gehen, damit er einem voll in die Nase steigt…

Nun war heute nicht unbedingt ein duftiger Tag, ein schöner zwar, aber keiner, bei dem man sich vor intensiven Sommerdüften nicht retten konnte. Wer sich anstrengte, konnte schon den ein oder anderen Duft wahrnehmen, aber für die intensiven Erlebnisse war es nicht heiß genug…