Normale Mountainbiker?

Der folgende Artikel der Schweizer MTB-Zeitschrift „Ride“ schneidet ein allgemeines Thema an,  das aber duchaus interessant ist und dazu dienen kann, sich selbst als Mountainbiker einzuschätzen und einzuordnen…

 

Es ist eine Aufforderung, die immer wieder mal in meinem Postfach und in den Kommentarspalten von Ride landet: «Macht doch mal etwas für normale Mountainbiker!». Den Begriff «normal» beziehen sie in der Regel auf sich selber. Ihnen sind die Ride-Touren zu anspruchsvoll und sie hätten gerne einfachere Routen für «normale» Mountainbiker wie sie.

Zu vielfältig für normal

Doch die Anwendung von «normal» auf den Mountainbikesport ist eigentlich nicht möglich, dafür ist die Bandbreite viel zu divers. Vom ängstlichen Anfänger bis hin zur Freeriderin mit Backflip-Ambitionen: Die Schattierungen sind bei den Mountainbikern so vielfältig wie sonst bei keiner anderen Sportart. Es kommt hinzu, dass sich das individuelle «normal» in den letzten Jahren erheblich verändert hat. Denn das durchschnittliche Können steigt kontinuierlich, unterstützt durch immer bessere Mountainbikes. Was früher als unfahrbar galt, ist heute Standard. Was vor fünfzehn Jahren als normal bezeichnet wurde, ruft heute vielfach bloß noch ein müdes Gähnen hervor.

Wer es allen recht macht, macht nichts mehr recht

Wir haben uns mit Ride von Beginn weg auf das anspruchsvolle Single­trail-Erlebnis fokussiert. Zuerst primär im Magazin, heute insbesondere auch mit der Tourendatenbank. Wir wurden über Jahre belächelt, weil wir uns nicht an den «normalen» Mountain­bikern orientieren. Ich habe aber bekanntlich einen harten Kopf und wir hielten an der Überzeugung fest. Zwanzig Jahre nach der Lancierung von Ride werden wir nun darin bestätigt, dass die MTB-Zukunft bei den knackigen Singletrails liegt. Während die meisten Tourenplattformen belanglose Schotter­strassentouren für «­normale» Mountainbiker angehäuft haben, ist und bleibt der trendige Singletrail-Fokus die DNA von Ride.

Mit diesem strikten Vorgehen gingen uns aber auch immer wieder mal Leser ver­loren, die sich in dieser Positionierung nicht wiedererkannt haben. Das ist in Ordnung. Weil im Mountainbikesport gilt mehr denn je: Wer es allen recht macht, macht nichts mehr recht. Deshalb ist Ride bis ­heute im fahrtechnisch anspruchs­vollen Single­trail-Segment zuhause.

Die Skills der Kids bestimmt die Nachfrage der Zukunft

Die Entwicklung des Mountainbike­sports zeigt klar in diese Richtung. Das durchschnittliche Können steigt unvermindert an und wenn die Kids von heute, die auf Trails und nicht auf Park­plätzen Radfahren lernen, einmal auf den Tourengeschmack kommen, wollen sie keine flachgebügelten Langweilerstrecken. Sie werden das neue «Normal» definieren. Und zwar genau da, wo sich Ride seit Jahren einen unverwechselbaren Namen gemacht hat. (ride.ch/de)

Foto eines „normalen“ Mountainbikers:

Eine Antwort auf „Normale Mountainbiker?“

  1. Hallo Norbert, ich denke das Fahren auf dem Singletrail ist wie eine Art Meditation. Man muss bei der Sache bleiben, je anspruchsvoller er ist. Die Gedanken nicht abschweifen lassen. Volles Bewusstsein auf der richtigen Linie.

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