Die Fortsetzung der Rotwand-Tour vom 13.4.07
Da wir denselben Weg nicht zurück fahren wollten, entscheiden wir uns für den Soinsee. (Alternative: an der Rotwand entlang zur Bergstation). Die Karte verrät, dass es sich dort hinunter um einen Wanderweg handelt. Ab dem Soinsee ist eine Fahrstraße eingezeichnet.
Vor uns machen sich zwei Biker auf denselben Weg. Dass wir mit Schnee zu rechnen haben, ist auch klar, aber… Nach zehn Minuten Tragen und Balancieren über Schnee und Felsen kommt uns – die Bikes geschultert – eine Gruppe junger Mountainbiker entgegen. Na, wie ist die Strecke runter? Ui, ui, nur Schnee bis zum See. Na ja, denken wir, die paar Meter. An einer kleinen Scharte sehen wir dann im hellen Sonnenschein das riesige Schneefeld liegen, das runter bis zur Alm am See erstreckt. Der Schnee ist jetzt so tief, dass wir bis zu den Knien und manchmal noch tiefer im Schnee einsinken. Und: Der Hang, den wir hinunter müssen, ist sehr steil!
Im Schneckentempo staksen wir die Spuren der Vorgänger nutzend langsam nach unten. Die Räder schleifen wir neben uns her durch den Schnee. Bald sind unsere Schuhe und Strümpfe vom Schnee vollkommen durchtränkt. Aber das alles stört uns überhaupt nicht. Die Sonne wärmt uns Geist und Glieder. Eine wilde, aber ruhige Landschaft liegt vor uns… Wir genießen das kleine Abenteuer. Fast eine Stunde brauchen wir für den Abstieg, ohne Schnee hätten wir bestimmt auch schieben und tragen müssen. Unten an den beiden kleinen schneefreien Hütten angekommen, begrüßt uns ein Wanderer, der uns wohl schon geraume Zeit beobachtet hat: Ist das eine neue Sportart? Der hat Humor!
Wir machen uns auf den Weg zum Soinsee. Er ist fast immer noch unter einer Schneedecke begraben, auch der Weg liegt noch voll. An zügiges Fahren ist noch nicht zu denken. Erst als wir unten im Tal sind haben wir den Schnee und die klammen Füße (fast) vergessen.
Wiedermal steht ein wenig Verfahren auf dem Programm. Die Beschilderung hat sich uns immer noch nicht erschlossen oder wir machen etwas Anderes falsch. So landen wir dann nicht – wie geplant – wieder am Schliersee, sondern von Fischbachau gelangen wir ins Miesbacher Hinterland. Sollen wir umkehren? Aber wieso eine Strecke zweimal fahren, also behalten wir die Richtung bei. An großen, zum Teil alten Höfen vorbei kommen wir in einen größeren Ort. Wo sind wir? Wir müssen fragen. In Hundham, aha. Wir haben uns eine Kaffeepause verdient und studieren wiedermal die Karte. Wie kommen wir am schönsten zurück? Es geht ein paar Kilometer an einer befahrenen Landstraße entlang. Das gefällt uns gar nicht. Wir halten an einer Kreuzung an. Auch ein Auto hält an und der Fahrer berät uns ortskundig, wie wir auf einem schönen Weg nach Miesbach kommen. Ein freundlicher Bayer und ein Mountainbiker. Schon der zweite nette Mensch an einem Tag! Ein paar Höhenmeter hat er uns noch zugemutet, aber die idyllische und gepflegte Landschaft, das herrliche Wetter verleihen uns ungeahnte Kräfte…