Mit derart heftigen Windböen hatten wir nicht gerechnet. Wohlgemut sind wir morgens los zu einer Runde mit Ziel Camaret -sur-mer…
Einen ersten Guck- und Fotostop gab es schon nach 15 Minuten: einen Schiffsfriedhof in einem kleinen Fischerdorf. (dazu gibt es einen Nachtragsbeitrag) Da morgens Ebbe war, konnte man auch die weit im Wasser liegenden Wracks besuchen…
Es geht dann durch kleine Weiler mit nur wenigen Häuschen, aber die sind so schön, alt und malerisch, dass man sie mitnehmen oder kaufen möchte. Mit einem älteren Mann, der seinen Hund ausführt, gibt es ein kleines Gespräch über Woher und Wohin, dann sind wir bald in Camaret. Meist geht es über den Küstenwanderweg, wir müssen oft wegen Treppen und steiler Anstiege schieben und tragen …
In Camaret müssen wir lange suchen, bis wir Baguette kaufen können. Erst in einem Supermarche werden wir fündig. Aber wo hinsetzen zum Essen? Ein heftiger Schauer setzt ein und wir flüchten zusammen mit anderen unter das Dach einer geschlossenen Creperie. Wir essen dann im Stehen aus dem Hand und warten, bis der heftige Schauer vorbei gezogen ist.
Dann fahren wir hoch zur Tafelebene und weiter bis zu einem berühmten Aussichtspunkt der Bretagne, den „Les Tas de Trois“, drei markanten Felsbrocken im Meer. Bis wir aber dorthin gelangen, müssen wir kämpfen: ein wirklich kräftiger Wind macht das Fahren zum Abenteuer bzw. Extremsport. Einmal bläst es Elisabeth um und sie landet im stacheligen Ginster. In der nächsten halben Stunde bläst der Wind hier oben noch stärker, und um unser Ziel, das große Monument und die drei Felsen, zu erreichen, müssen wir die Räder ablegen und uns zu Fuß weiter kämpfen…
Aber es lohnte sich: ein wildes Meer, wilde Felsen – und die Sonne scheint…
Wir bleiben weiter auf dem Plateau, den Wind immer gegen uns oder von der Seite – aber mit fantastischen Fernblicken… Bald können wir auch schon Crozon erkennen und wir wissen, jetzt ist es nicht mehr so weit. Gut, denn es setzt nochmal Regen ein, der uns vom Wind ins Gesicht gepeitscht wird, dass es weh tut… Aber auch dieses Naturereignis hat ein Ende und wir rollen über einen komfortablen Radweg an Crozon vorbei nach Le Fret. Dort scheint die Sonne und wir setzen uns am Hafen in die Sonne und trinken den Kaffee, für den wir mittags keine Muse hatten…