Aus aktuellem Anlass gibt es einen kleinen Rückblick auf die Entwicklung unserer Fahrradwerkstatt für Flüchtlinge. Der Artikel ist für den BIKEAID Blog geschrieben worden…
Die Fahrradwerkstatt für Flüchtlinge Schmelz existiert inzwischen seit dem Jahr 2015. Da gab es die erste „Welle“ von Flüchtlingen, die nach Deutschland kamen. Die private Mountainbikegruppe „Die Lückners“ wollten sich engagieren und haben das Projekt „Fahrradtreff für Flüchtlinge“ ins Leben gerufen: eine Fahrradwerkstatt, wo es kostenlos Fahrräder gab, ein Sicherheitstraining mit Verkehrserziehung, ein Tourenangebot und konkrete Hilfe im Alltag. Hier betreuten wir vornehmlich syrische Flüchtlinge.
Etwa zwei Jahre später waren es dann Flüchtlinge aus Afrika (Eritrea), die nach Deutschland kamen und gerne auf unser Angebot zukamen, ein Fahrrad zum Erledigen der Alltagsgeschäfte zu bekommen…
Finanziell und ideell wurden wir die ganze Zeit dankenswerterweise durch BIKE AID unterstützt.
Jetzt haben wir es quasi mit einer dritten Welle von Flüchtlingen zu tun, es sind die Menschen aus der Ukraine, die zu uns kommen, um den Schrecken des Krieges zu entfliehen. Auch ihnen bieten wir an, bei uns ein gebrauchtes, wieder fahrtüchtig gemachtes Rad kostenlos zu bekommen und vielleicht auch kleinere Reparaturen zu erlernen.
Immer noch besteht eine feste Helfergruppe, zu denen auch einige syrische Flüchtlinge gehören. Die Werkstatt ist zur Zeit einmal im Monat samstags vormittags geöffnet. Reparaturen werden aber auch -je nach Bedarf- wochentags abends durchgeführt.
Seit einigen Wochen sind wir nun unterwegs, um gespendete Räder abzuholen und nach Schmelz zu bringen. Immer noch werden gerne Räder abgegeben – und wir hören uns die dazu gehörigen Geschichten an…
Diese dritte Flüchtlingsgruppe stellt uns vor besondere Herausforderungen, vor allem die Kommunikation ist schwierig und aufwendig. Die wenigsten sprechen ein wenig Englisch, so dass wir auf Übersetzungsapps auf dem Handy angewiesen sind.
Inzwischen haben wir jedoch zwei erfolgreiche Treffen mit ukrainischen Flüchtlingen in der Werkstatt gehabt und fast dreißig Räder weiter gegeben – und wir werden weiterhin zur Verfügung stehen…