Alte Schnee- und Eisgeschichten

In Anbetracht des hässlichen Wetter vormittags, bewege ich mich im Netz und grabe ein paar alte „Geschichten“ aus, die sich vor zwanzig Jahren abgespielt haben. Da hatten wir noch Winter!!!

Tag: Do, 03.01.02
Strecke: nach Lebach (Velosport) und zurück
Dauer/Länge: 1,5 Std
Fahrer/innen: allein

Hund bei eisglatter Fahrbahn angefahren
Das war heute die Testfahrt für die täglichen Dienstfahrten ab nächster Woche. Es ist sauglatt (dummer Vergleich, denn Säue sind nicht glatt, sondern borstig), also besser: spiegelglatt (Ist ein Spiegel glatt?). In den Nebenstraßen bestehen die Autospuren aus Eis, also keine unüberlegten Zuckungen… schön die Spur halten, rechts oder links ausscheren wollen ist gefährlich. Schön glatt: die Ambetstraße zwischen Schmelz und Michelbach. Autos kommen wie immer entgegen, Ausweichen schwierig, weil die Kanten der Spur vereist sind. Dann kommt auch noch ein Hund angeschnaubt. Herrchen ruft, Hund läuft weiter, um mich herum und mir genau vors Rad. Schnell aber sacht die Bremse ziehen, aber ich bleibe nicht stehen, sondern knuffe den armen Hund voll in die Seite. Da hat er Fersengeld gegeben. Euro hatte er keine bei sich…

Im Wald dagegen lässt es sich prima fahren, bisschen ruppelig, aber sicher. Also Spikes aufziehen, am besten hinten und vorne. Und morgens nicht mehr beim Fahren schlafen….
Das neue Jahr begrüßt uns mit Eis und Schnee. Das Mountainbike bleibt jedoch nicht im Keller stehen…

Mountainbiken im Alltag
Es sind (nur :-) 25 km am Tag: Hin- und Rückweg zur Arbeit nach Lebach. Die Hälfte des Weges führt durch Wald. Die andere Hälfte durch wenig befahrene Nebenstraßen (die aber gerade deshalb für einen Biker ziemlich gefährlich werden können!) Wer 260 Tage im Jahr bei jedem Wetter diese Strecke mit dem Bike zur Arbeit (bzw. in den Dienst) fährt, muss sein Fahrzeug entsprechend ausrüsten. Und das sieht so aus:
No Name-Alurahmen meines „Dienstrades“ ist ziemlich robust und pflegeleicht. Die Magurabremsen sind es ebenfalls und brauchen nicht oft eingestellt zu werden. Eine ganz wichtige Einrichtung für den Alltag ist die Lichtanlage am Rad. Nachdem alle üblichen Systeme wie Rollendynamo, Speichendynamo, auch die Akkulampen sich bei mir nicht bewährt haben, bin ich beim Nabendynamo gelandet und seit Jahren mit ihm zufrieden. Besonders bei Schnee macht er eben keine Probleme, er muss nicht aufgeladen werden, braucht keine besondere Wartung und gibt ausreichend Licht für die sowieso bekannten Wege. Ein Halogenscheinwerfer mit Refektionszone vorne und ein Diodenrücklicht hinten sind sogar straßenverkehrstauglich.
Da die handelsüblichen Schutzbleche alle hinten zu kurz geraten sind und ich eigentlich nicht mit verdreckter Kleidung in der Schule ankommen will, tut ein Schutzblech mit selbst gebastelter Verlängerung einen guten Dienst.
Wenn aus Schnee Eis wird, dann werden die Spikereifen von Nokia aufgezogen. Die rattern zwar auf trockenem Asphalt etwas nervig, aber auf der Straße wollen wir ja sowieso nicht so gern fahren. Hat man ein Vorder- und Hinterrad mit den stacheligen Reifen schon parat stehen, fällt der Wechsel morgens dann leichter…

Tag: So, 06.01.02
Strecke: Dellborner Mühle
Dauer/Länge: 1,5 Std
Fahrer/innen: mit Benjamin und Jonas

Die Eisbärte
War es kalt an diesem Sonntagmorgen? 15 Grad Minus. Ist das kalt? Beim Sibirienfeldzug – erzählen die Alten – warens´s 40 Grad Minus! Also sind wir losgefahren. Vor lauter Kälte ließ sich lange Zeit die Sonne nicht sehen. Die Schneelandschaft ist in Nebel eingepackt. Im Wald verneigen sich überall die Büsche und jungen Bäume vor den eiskalten Bikern. Auch manchen alten Baum hat es niedergestreckt, beim Aufschlagen zerbrochen wie ein Streichholz. So geht es auch Jonas mit seinem Schutzblech hinten. Kurze Berührung beim Aufsteigen – und das tiefgefrostete Plastik bricht sofort ab. Wozu hat der auch ein Schutzblech dabei. Das hilft eh nicht gegen Kälte.
Nach einer guten Stunde melden sich bei uns einige eingefrorene Extremitäten zu Schmerz und wir beschließen, die Sonntagsrunde auf dem Rad etwas abzukürzen. An der Dellborner Mühle machen wir Halt und schauen wir uns an: Jeder hat Eis in seinem mehr oder weniger dicken Bart hängen. Sieht lustig aus…
Zuhause lassen wir einige Gliedmaßen wieder zu sich kommen und gehen dann noch eine Stunde laufen.
Nachmittags meldet sich Klaus. Auch ihn hat die Kälte erst gar nicht bis zu uns durchgelassen.


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