Das kann man bei diesem Wetter gut selbst ausprobieren. Viel hängt davon ab, ob man die richtige Einstellung und die richtigen Klamotten hat…
Wer grundsätzlich Regenwetter für ungeeignet hält, sollte besser zuhause bleiben. Wer aber bereit ist, einige Unbequemlichkeiten und Schwierigkeiten in Kauf zu nehmen, um die interessanten Seiten dieses Wetters zu erfahren, der braucht nur noch die passende Kleidung. Was nicht so ganz einfach ist. Schon seit vielen Jahren probieren und kaufen wir die verschiedensten Regenklamotten und testen sie im Dauereinsatz. Die wenigsten Jacken und Hosen halten länger als drei oder vier Jahre, so dass man überlegen sollte, ob es eine teure Gore-Hose sein muss…
Empfehlungen kann ich deshalb eigentlich ruhigen Gewissens nicht geben, zumal die Haltbarkeit davon abhängt, wie und wie oft man die Kleidungsstücke nutzt…
Der Frust beginnt natürlich bei der Undichtigkeit. Wenn irgendwelche Körperteile nass und dann auch noch kalt werden, ist der Spaß vorbei und man muss sich überlegen, wie man mit dem Problem umgeht. Für jemanden, der unterwegs auch gerne noch Fotos macht, sind die nassen Hände beim Handschuhanziehen ein Problem und vor allem lästig… Auch die beschlagene oder verspritzte Brille kann nerven…
Die Lust beginnt dann, wenn alles dicht ist und man warm hat. Dann kann man der Musik lauschen: dem Trommeln der Regentropfen auf der Kapuze, dem Spritzen bei den Pfützendurchfahrten, dem Rauschen der Bäche, Dem Getröpfel von den Bäumen, sogar das Rauschen der Gullis kann faszinieren…
Die Landschaft, die man durchquert, zeigt sich auch in einem besonderen Kleid: Regenverhangen bleiben Berge und Hügel, verschwommen und schemenhaft. Sie wirken so verloren und mystisch. Hängen die Regenwolken tief, verschwinden Berge, Bäume, Dörfer.
Regentropfen über eine längere Zeit in einem Weiher, See oder flachen Bach zu beobachten, kann einen in einen meditativen Zustand versetzen und einen abschalten lassen. Straßen glänzen in der Nässe, aufgespannte Regenschirme sind bunte Tupfer in der Landschaft…
Heute geht zum Noswendler Stausee und es regnet wirklich stark und ununterbrochen. Kein Mensch ist unterwegs, noch nicht einmal die obligatorischen Hundehalter… Auch das ist ein Vorteil von Regen: nicht nur die Luft wird und bleibt sauber, man ist meist allein mit ihm unterwegs…
Strecke: Lückner, Nunkirchen, Büschfeld, Bardenbach, Noswendel und zurück
Dauer/Länge/Höhenmeter: 1:50 Std
Typ/Zweck: Fitness und Vergnügen
Aufbruch: 8.30 Uhr
Wetter: 10Grad, bewölkt, starker Regen
Fotos: Canon sx730 HS, 7 St.
Rad: Levo
Hallo Norbert,
Wie wär’s mit einer kleinen lyrisch anmutenden Einlage in diesen Tagen?
Winterregenzeit
Schlammtrail oder Trailschlamm.
Trailride zur Unzeit.
Kälte, Schauer, Dunkelheit.
Einklicken, ausklicken.
Quer weg, au weh.
Nasser Dreck, nasser Schnee.
Oben bleiben, hängen bleiben.
Fällt weich, Wurzel quer.
Durchdrehen, runterschwimmen.
Mit sich ringen, mit sich singen.
Hör ich Stimmen?
Schau ich zu.