Ein Mann stand schon um 8.30 Uhr an der Werkstatt und wartete. Er war von Schatteriesch zu Fuß her gekommen. Er spricht kein Englisch und noch kein Deutsch. Er hilft, die Werkstatt frei zu räumen. Dann bekommt er ein Fahrrad, einen Lappen und Reinigungsspray in die Hand gedrückt und ist erstmal für die nächste halbe Stunde beschäftigt. Zufrieden und dankbar dampft er bald mit neuem Rad und neuer Warnweste zurück nach „Hause“…
Kaum neun Uhr und schon sind auch schon einige Kinder da und probieren natürlich alle kleinen Räder und ein bisschen Gebäck aus.
Dann trudeln die jungen syrischen Helfer ein: Feras, Bilal, Mohammad, Alaa, Obeida. Letzterer ist diesmal ganz auf sich gestellt (kein Uwe, kein Tino da), er hilft seinen Kumpels und einmal hängt er sogar selbständig ein Rad auf den Montageständer – so wie er es jetzt schon oft gesehen hat – und probiert die Schaltung und das Licht aus… Gelernt ist gelernt!
Irgendwann fährt dann ein Auto mit Anhänger vor: voll mit Rädern, sieben an der Zahl, ein Kinderrad. Die Nachbarschaft hat beim Vollladen geholfen…
Interessiert schauen sich sich die Werkstatt an und stellen Fragen…
Einmal kommt Feras an seine Grenzen. Ein Mantel will nicht von der Felge. Schraubenzieher, Zange, viele Hände, nichts hilft. Da tauschen wir das Vorderrad kurzerhand gegen ein anderes aus, das in der Werkstatt verloren herumsteht.
Zum Jahresabschluss gibt es noch ein Gruppenfoto mit allen, die um 12 Uhr noch da sind – und für die syrischen Helfer ein kleines Geschenk, bestehend aus Naturalien. Und شكرا لمساعدة
Spät nachmittags lockt schönes Wetter und aufziehender Nebel…