Donnerstag
Chrützlipass (Wanderung)
Start: Sedrun, 8,5 Std
Es war eine im Rother-Wanderführer sehr gelobte Tour, angegeben mit 8 Stunden reiner Gehzeit. Das hat uns etwas abgeschreckt und wir wollten eine kürzere Variante gehen. Aber das Vremtal war so schön, dass wir immer weiter gingen, dem Talabschluss mit den felsigen Dreitausendern immer näher kamen – und bald standen wir auf dem Chrützli-Pass (2347m). Die Sonne schien, Wolken zogen an uns vorbei, es war kalt und wunderschön…
Der Weg bis hierhin war prima zu gehen, er wird schon Jahrhunderte lang als Übergang ins Nachbartal genutzt.
Wir entschließen uns weiter zu machen: hinunter ins Tal nach Müllersmatt. Sehr steil und über viel Geröll, aber dickes. Am Berghang gegenüber steht die Etzlihütte, die sparen wir uns aber und machen lieber Mittag am Bach. Unschön während der zweiten Hälfte der Tour sind die Hochspannungsmasten, die sich den Berg hoch ziehen. Na ja, irgendwo muss der Strom in den Bergen ja herkommen und hingehen. An diesen Masten entlang steigen wir dann wieder auf. Zwei Stunden lang durch schwieriges Gelände, kein Weg nur Markierungen und die muss man wie immer suchen. Es ist sehr felsiges Gelände, überall läuft Wasser herum. Öfter müssen wir beide Hände zum Klettern benutzen, ein paar Drahtseile wären sehr hilfreich gewesen. Dann kommen einige Schneefelder, steil und rutschig. Es ist richtig abenteuerlich und uns ist es manchmal etwas bang.
Dann haben wir den zweiten Pass, Mittelplatten (2457m) erreicht. Wolken ziehen heftig, kalt und feucht an uns vorbei, wenig Sicht, dann, nach ein paar Minuten, können wir endlich unseren Endpunkt im Tal sehen. Der Abstieg ist auch sehr anstrengend: wieder wegloses Gelände, viele Schneefelder – aber tolle Berge ringsum.
In Sedrun angekommen, sind wir nach fast 9 Stunden ziemlich geschafft…
Laut Internet soll es ein paar Leute gegeben haben, die von der Etzlihütte zum Chrützlipass und von dort nach Sedrun fahren wollten – wie man auf solche Ideen kommen kann. Sie mussten ihr Bike viele Stunden lang tragen…