Dienstag, Start: Disentis, 9 Std, 1200 hm
Lag Brit (eine lange Wanderung)
Es war eine sehr anstrengende Wanderung, aber in wilder, karger Landschaft – und wir waren bis auf fünf Minuten zu Beginn den Tag völlig allein unterwegs. Nicht ohne Grund, denn die Wege dort oben in diesem Gebiet sind nicht sehr touristen- und gehfreundlich. Mehr als die Hälfte der Strecke führt über Geröllfelder mit zum Teil großen Felsbrocken, da muss balanciert werden. Zudem gibt es kaum Trittspuren, man muss sich an den Markierungen orientiern – und die muss man oft suchen…
Mit einer Kabinenbahn schaffen wir die ersten 800 Höhenmeter schaukelnd. Drei kleine Seen liegen auf der Runde: der Lag Serein, der Lag Crest Ault und der Lag Brit.
Umrahmt werden sie von felsigen Bergstöcken, knapp unter 3000 Meter. Oft hat man den Eindruck, in den Dolomiten zu sein. Von hier aus ergießen sich große Geröllfelder, die man durchsteigen muss. Gegen Mittag haben wir den dritten See erreicht und müssen dann über dicke Felsbrocken noch bis auf 2500 m aufsteigen. Steinmänner (Steinfrauen gibt es scheinbar in den Alpen keine) sehen wir und in der Ferne zwei Steinböcke. Wahrscheinlich waren es die berühmten Graubündener Steinböcke, die sich über Touristen lustig machen…
Der Abstieg zurück nach Disentis, war dann eine ziemliche Quälerei.
Auffallend: Die Angaben auf den Schildern unterwegs sind ziemlich knapp bemessen. Wir haben meist ein gutes Stück länger gebraucht.
Zuhause sehen wir, dass auf der Singletrailmap die Tour bis zum Lag Brit als MTB-Weg eingezeichnet ist, zwar schwarz, d.h. besonders schwierig. Aber fahrbar? Für absolute Könner vielleicht 10 Prozent…
Noch ein paar „Spielereien“, die während der Mittagspause am Lag Brit entstanden: