Klangvolle Namen haben sie, die Lodges in Nepal: Peacefull Guesthouse, Mountain River View, ChachaWee… Wir wohnten nämlich nicht in Zelten wie bei anderen Touren in Nepal möglich, sondern eher komfortabel in Lodges, die sich meist Hotel nennen. Im Vorfeld haben wir so oft gelesen, wie übel diese Unterkünfte seien und wie gesundheitsgefährdend. Unsere Erfahrungen sind bis auf ein paar Ausnahmen eher positiv. Dass die Unterkünfte nicht unserem europäischen Standards entsprechen, ist eigentlich klar. Mit einem jährlichen Pro-Kopf-Einkommen von 692 US-Dollar (Deutschland 45000 USD!) ist Nepal das ärmste Land der Region und zählt weiterhin zu den 20 ärmsten Ländern der Welt. Ein Viertel der Bevölkerung lebt unterhalb der nationalen Armutsgrenze…
Wir haben uns in den Häusern wohl gefühlt und kamen mit den sanitären Einrichtungen, die oft aus fantasievollen Konstruktionen bestanden, auch gut klar. Wer sein Zimmer im oberen Teil einer Lodge bezog, hatte in der Regel auch ein Sitzklo. Hände nach dem Toilettengang desinfizieren, wenn man Mobiliar angefasst hat, gehört dazu.
Das Problem in den Häusern waren eher die touristischen Mitbewohner, die oft sehr laut waren und keine Rücksicht auf andere nahmen. Besonders wenn eine Reisegruppe übernachtete, benahm sie sich oft so, als wäre sie allein im Haus. Schade, schade, wir dachten, das Glück, ein paar Wochen in Nepal verbringen zu können, müsste die Menschen zufriedener und sensibler machen…
Die Zimmer sind einfach, oft spartanisch ausgestattet: Bett, vielleicht ein Tischchen, vielleicht zwei Haken an der Wand. Wir haben eben drei Wochen in unseren Taschen herum gekramt…
Manchmal meckerte ein Mitbewohner über die Störung – ein Gecko zum Beispiel. Einmal wurde Jörgs Zimmer (der hatte immer ein Einzelzimmer, vielleicht wegen der Ähnlichkeit zum Premierminister) auch als Reisküche genutzt…
Die Waschgelegenheiten befanden sich bei den Lodges draußen vor dem Haus, dort ging auch die Familie des Hauses ihren Reinigungsarbeiten nach.
In der Regel waren die Zimmer sauber, die negative Ausnahme machte das „Hotel“ in Besishahar. (Siehe unten)
Da wo Strom vorhanden war, gab es meist auch eine (oft wackelige) Steckdose, so dass wir unsere elektrischen Gerätschaften auch (fast) immer laden konnten.
Bis auf die beiden unten genannten Hotels in Kathmandu und Manang werden die Lodges meist als Familienbetrieb geführt. Tensing und seine Mitarbeiter verschwanden auch gleich bei der Ankunft in der Küche derselben, begrüßten die Bekannten und tranken ihren Kaffee dort. Meist aßen sie auch dort ihr Dal Bhat…
-
Unsere Unterkünfte:
Kathmandu: Eco Resort in Thamel (Hotel)
Besishahar: Pasputjani
Jagat: Mountain River View
Dharapani: Green Park Guest House
Charme: Peacefull Guesthouse
Pisang: New Guest House
Manang: Himalayan Singi (Hotel)
Pokhara: Mountain House und Blue Heaven
Sangarkot: Mountain Garden
Es folgt: Die Nacht der Geräusche
Auf der anderen Seite des Thorong La gab es manchmal viele Wanderer in den Lodges auch. Doch diese schienen von ihrer Passüberquerung strapaziert zu sein und verhielten sich nachts ganz leise. An 20 Uhr war Ruhe. Tipp für nächstes Mal: westlich vom Pass übernachten ;-)