- Fahrer/innen: allein
Strecke: Litermont
Dauer/Länge/Höhenmeter: 2 Std
Wetter: 21 Grad, Sonne
Es war einmal ein Mann, der war Rekonvaleszent [Duden: spätlat. reconvalescere = wiedererstarken, aus: re- = wieder, zurück u. valescere = erstarken]. Er war ein Sich-Erholender.
Da er ein wichtiges Körperteil gebrochen hatte, musste er noch sehr vorsichtig damit umgehen. Das Teil war zwar wieder repariert worden (mit einer Schraube), aber die anfängliche Belastung sollte noch möglichst gering sein. Nach fast sechs Wochen Abstinenz hatte der Mann ein starkes Bedürfnis, seinen Bewegungsdrang auf dem von ihm bevorzugten Sportgerät, einem Fahrrad, nachzukommen.
So kletterte er dann eines schönen Tages wieder auf sein Rad und furh sehr vorsichtig dahin. Das, was ihm früher zu langweilig und öde war, die geteerten Wege, die verschafften ihm nun eine gewisse Freude. Ab und zu wagte er es auch , einen Schotterweg unter die Räder zu nehmen. Das erinnerte ihn schon eher an fast schon verschütt gegangene Gefühle.
Die Teersträßchen waren ihm nun doch sehr fremd, kaum eines kannte er. So war es nicht verwunderlich, dass er nach einer Stunde stillen Dahinrollens nicht mehr wusste, wo er sich befand. Er hatte sich verfahren, richtig gehend verirrt. Wie komme ich jetzt wieder zurück nach Hause, jammerte er vor sichhin? Jemanden zu fragen, schämte er sich. Und den Bundesstraßen mit ihrer ausführlichen Beschilderung zu folgen, das empfand er dann doch als unter seiner Würde.
Wie er denn so ziemlich hin und her gerissen weiter dahin rollte, sprang ihm plötzlich ein grünes Schild ins Auge. Träumte er? Da stand doch tatsächlich auf dem Schild: Saar-Lückner-Rundradweg. Rund wollte er zwar nicht fahren, aber zum Lückner schon. Es war ein Geschenk Gottes, dieses Schild und all die vielen, die ihm auf seinem Weg zum Lückner noch begegneten…
