Auf dem Herzogenhorn

    Fahrer/innen: mit Lukas, Axel (Roberta 1 Stunde), Stéphane
    Strecke: Aitern, Wiedener Eck, Stübenwasen, Feldberg, Herzogenhorn, Todtnau
    Dauer/Länge/Höhenmeter: 4:30 Std / 60 km / 1800 hm
    Wetter: 20 Grad, sonnig

Seine schwere Profikamera („natürlich“ eine Nikon) füllt den Rucksack ziemlich prall aus. Stéphane sitzt vorgebeugt auf dem Bike und saust schon einmal hundert Meter vor. Stéphane arbeitet. Er ist Journalist und Fotograf und diesmal steht ein Bericht über die Trails des Südschwarzwaldes an. Der wird in der O2bikers erscheinen.
Bald hat er eine gute Position gefunden, Rucksdack runter, Nikon heraus, anderes Objektiv. Panorama heißt meist die Devise. Jetzt müssen wir arbeiten: „Nur zwei Leute, aber hintereinander! Encore une fois!“ Mit uns Saarländern spricht er meist Englisch: Please, go back and slowly!“ – So arbeiten wir uns durch den Schwarzwald.

Ganz viele Fotos kann Stepane machen, als Axels Bike streikt und eine Bremse nicht mehr will. Nach vergeblichen Versuchen, das Teil wieder zu reparieren, muss Roberta in den sauren Apfel beißen und mit dem defekten Bike zurück fahren, der Guide sitzt ab dann auf einem weißen Ross.

Im Schwarzwald herrscht an diesem Tag tolles Fotowetter: Das Licht ist besonders schön, nicht zu grell, sondern leicht durch herbstlichen Dunst gefiltert, die Landschaft noch nicht ganz herbstlich, aber mit genügend Farbtupfern ausgestattet. Axel ist gut vorbereitet, er hat viele schöne Trails ausgesucht, die im Schwarzwald nicht so üppig gesät sind. Übers Wiedener Eck arbeiten wir uns bis zum Feldberg vor. Auf Stübenwasen ist Mittagspause. Es sind natürlich auf dieser bekannten Route viele Leute an diesem schönen Tag unterwegs.

Die große Portion Linseneintopf, die wir uns genehmigt haben, drückt uns ganz schön auf den Magen, als wir uns am Rande des Feldberg entlang hangeln. Bald haben wir einen Punkt erreicht, da ist das Völlegefühl im Magen vergessen: Wir sehen die Alpen. Nicht so klar, wie wir es schon einmal erlebt haben. Ein Kilometer breiter Dunstschleier lässt sie etwas verschwommen erscheinen, aber sie sind da. Wir fahren nicht zum Gipfel, sondern über einen ruppigen, mit vielen Felsbrocken und Touristen übersäten Pfad zum Feldbergpass ab, um gleich auf der anderen Seite wieder aufzusteigen. Es geht jetzt zum Herzogenhorn.
Auf Wikipedia ist zu lesen:
Das Herzogenhorn gilt nach dem Feldberg und dem Seebuck als die dritthöchste Erhebung des Schwarzwalds.
Wird der Baldenweger Buck mitgezählt, ist das Herzogenhorn nur die vierthöchste Erhebung im Schwarzwald. Gelten hingegen nur Erhebungen ab 100 m Schartenhöhe als eigenständige Berge, ist es der zweithöchste nach dem Feldberg.

Das ist uns eigentlich egal, die Auffahrt ist nicht zu steil, angenehm, wir spüren zwar inzwischen unsere Beine, aber es lohnt sich sehr. Hier ist weniger Publikumsverkehr und die Aussicht ist dieselbe wie vom Feldberg, vielleicht sogar noch besser…
Stéphane ist jetzt wieder in seinem Element, er legt die Kamera kaum noch aus der Hand. Nur einmal bittet er einen Wanderer, eine Gruppenfoto zu machen – und der gibt die Kamera ungern zurück.
Es ist herrlich warm und der Rundumblick zu schön, aber irgendwann müssen wir weiter…

Das letzte Stück der Tour führt uns nach Todtnau. Wir kommen oberhalb der Downhillstrecke und Ganzjahresrodelbahn heraus und müssen aufpassen, dass wir keine Leute umfahren. Man lässt sich mit oder ohne Bike hier hoch gondeln, um dann wieder auf eine Maschine zurück zu sausen. Auch wir haben unseren Spaß auf einem schönen kurvigen Trail hinunter in den Ort,auf dem sind wir ganz allein.
Auf dem Platz vor der Todtnauer Kirche stärken wir uns für die letzten paar hundert Höhenmeter mit einem Kaffee oder einem Bier. Pünktlich und ziemlich müde sind wir zum Abendessen wieder im Haus Sonne, unserer Bikestation unterhalb des Belchen.

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