- Fahrer/innen: mit Benjamin
Strecke: Trailpark Eifel: Ulmen, Daun, Schalkenmehren
Dauer/Länge/Höhenmeter: 3 Std / 48 km
Wetter: 26 Grad, bewölkt, Sonne
Juchem-Bikes
„Kommt, holt die Rahmen, wir haben Druck.“ Werner Juchem arbeitet rund um die Uhr und rund um die Woche, also auch samstags. Um 9 Uhr haben wir einen Termin, um an drei Juchem Rahmen eine Scheibenbremsaufnahme anschweißen zu lassen.
In einem winzigen Nest in der Eifel bei Ulmen hat sich die Firma Juchem ihr Refugium geschaffen. Der Boss: ein wahres Unikum, inzwischen ohne den berühmten gezwirbelten Schnauzbart… Er ist ein Handwerker der alten Schule und ein Mann vom Fach, ist stolz auf seine handmade Bikes und kann stundenlang Geschichten erzählen.
Am Nachmittag sind die Bikes fertig. Die Haustür steht weit offen. Es wird immer noch gearbeitet: an einem edel aussehenden, grau lackierten Juchem-Tandem. „Das wird morgen früh abjeholt!“
Der Meister führt uns durch die Werkstatt. Wo gefräst und gebohrt wird, fallen Späne… Das dicke Stück Metallrohr, das mal ein Tandem-Lager werden soll, darf trotzdem nur auf einer sauberen Werkbank fotografiert werden. Nach der Führung gibt es noch ausführliche Antworten auf ein paar Fragen und einige Geschichten, z.B. von einem Italiener, der Cippolini gut kennt, viele Fotos von sich und ihm an der Wand hängen, einen Ferrari in der Garage stehen hat. Aber sein Lieblingsstück hat er, von Strahlern beleuchtet, an der Wand hängen: ein Juchem Bike.
Und den mittelgroßen Kastanienbaum im Vorgarten der Juchems hat er mit einem Rahmen bezahlt…
Im Trailpark
Die Zeit bis zum Abholen der Bikes haben wir nicht totgeschlagen, sondern totgefahren. Eine tolle Seite im Internet präsentiert den „Trailpark“ Vulkaneifel. Man kann sich seine Strecke per Maus zusammenklicken, was nicht so ganz funktioniert hat, aber eine Übersichtskarte mit den Streckennummern konnten wir ausdrucken.
Woran denkt ein Mountainbiker, wenn er das Wort „Trail“ hört? Natürlich an die Singletrails. In der Eifel übersetzt man Trail eher mit Weg. Also auf in den Wegepark. Dort gab es dann Bundesstraßen, Feldwirtschaftswege, Forstwege… Wir starten vom Ulmener Rathaus aus und drehen erstmal zwei Runden durch den Ort, bevor wir die Markierung mit der richtigen Nummer finden. Ein guter Trick des Tourismusverbandes: Die meisten Biker bekommen danach Durst oder Frust und lassen sich erstmal in einer gastronomischen Einrichtung nieder.
Dann hat es doch einigermaßen geklappt, wir fahren unsere Runde ab, die uns bis zum Weinfelder Maar führte. Die Pause dort hat uns nicht gut getan: Wir finden nicht die richtigen Schilder und landen in Daun. Die hohe, steinerne Brücke, über die wir vor Jahren im letzten Teil des Vulkanbike-Marathons gedonnert sind, steht noch. Wir haben sie wiedererkannt. Wir suchen uns den Weg zurück selber und finden einen tollen Singletrail, vielleicht der einzige in der ganzen Gegend. In Schalkenmehren treffen wir wieder auf unsere Route und finden nach Ulmen zurück…