Unser Wald liegt uns sehr am Herzen, er ist unser täglicher Erholungsort. Immer wieder taucht das Thema auch auf dieser Seite auf.
Aktueller Anlass ist ein neu erschienenes Buch: Peter Wohlleben, Der Wald – ein Nachruf.
Das meiste ist Wasser auf unsere Mühlen. Wohlleben ist der Meinung, dass fast alles heutzutage im Wald anders gemacht werden müsste und könnte:
Peter Wohllebens jahrzehntelange Erfahrung als Förster hat ihn gelehrt, dass Wälder am besten ohne menschliche Eingriffe gedeihen. Tatsächlich gibt es jedoch kaum mehr einen Wald, den der Mensch nicht nach seinen Bedürfnissen geformt hat. Die Freizeitindustrie und die Jägerlobby, eine am Profit orientierte Holz- und Forstwirtschaft und die boomende Bioenergiebranche schaden ihm nicht weniger als der saure Regen in den 80ern. Wohlleben zeigt in seinem Buch auch, wie es anders gehen könnte: Er bewirtschaftet in der kleinen Eifel-Gemeinde Hümmel einen ökologischen Vorzeigewald, in dem er konsequent auf heimische Buchen setzt, auf Pflanzenschutzmittel verzichtet und Besucher für die Belange der Bäume sensibilisiert. Anschaulich vermittelt er alles Wissenswerte und Überraschende über das Leben und Zusammenleben der Bäume. (Text Verlag)
Wohlleben beleuchtet einige interessante, für die meisten von uns vielleicht neue, Fakten und Theorien, zum Beispiel:
– Fichten gehören ursprünglich nicht in unseren Wald, sie wurden aus der Taiga importiert, denn sie lassen sich besser bewirtschaften und das Wild verbeißt die jungen Pflanzen nicht
– in unsere Wälder gehören Buchen und Eichen mit all ihren Kindern, den nachwachsenden jungen Bäumchen
– der Wildbestand in Deutschland ist viel zu hoch: normal 1 Reh/Quadratkilometer, wir haben 30-50 Tiere/Quadratkilometer
– die Jäger wollen etwas vor die Flinte bekommen, sie füttern die zu schießenden Tiere
– der hohe Wildbestand ist auch mitverantwortlich für die starke Verbreitung der Zecken: Rehe und Hirsche schleppen Hunderte davon mit sich; die „intensive Wildzucht“ der Jäger hat das Problem deutlich vergrößert
… ein sehr wichtiges Buch, das gerade für Mountainbiker, die sich für mehr interessieren, unbedingt zu empfehlen ist…