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Fahrer/innen: mit Mark, Jörg und Alfred
Strecke: Kronweiler, Idar-Oberstein, Bad Sobernheim
Dauer/Länge/Höhenmeter: 5:30 Std / 70 km / 1400 hm
Wetter: 26 Grad und mehr, sonnig
Wo sind wir gelandet? Kronweiler? Ein alter Bahnhof ohne jegliches Zeichen von Lebewesen: kein Mensch, kein Auto… bis zwei bunte Mountainbiker um die Ecke geschossen kommen und uns herzlich begrüßen… Unsere Zweitages-Nahetour kann beginnen. Nach einigen Mailkontakten mit Jürgen vom RSC Blitz Idar-Oberstein, dem ich unser Vorhaben, den Nahehöhenweg zu fahren, vorstelle, ist ganz schnell klar: Jürgen zeigt uns, wo es lang geht, er würde da ein paar gute Trails kennen. Jürgen bringt noch Norbert mit und die beiden Einheimischen nehmen uns in die Tourenzange.
Wir merken sehr schnell: Die beiden sind von hier und mit Leib und Seele Mountainbiker. Vielleicht einen Kick zu schnell und wendig für uns.
Obwohl: Beide fahren 29er, vorne auch noch mit Lefty. Sie sind von ihren Bikes ziemlich begeistert, gerade auf den vielen engen Trails, die wir fahren.
Es geht natürlicherweise heftig rauf und runter, wunderbar dicht an der Nahe entlang. Wir kommen mächtig ins Schwitzen.
Wir bekommen nicht nur die Trails gezeigt, sondern auch ein Stück Kultur dieser Landschaft: eine Stelle, wo früher am Fluss die Edelsteine geschliffen wurden, Burgen, Brücken, neue und alte…
Ein Höhepunkt: der Weg vom Schloss Oberstein hinunter zur Nahe über einen schmalen Kamm mit Tief- und Fernblick.
Der Vormittag endet in einer ganz anderen Kultur: beim Inder. Ein leckeres Linsengericht (mittelscharf) bringt die verbrauchten Energien zurück…
Herzlichen Dank an Jürgen und Norbert, die uns über die Trails geführt haben, obwohl sie an diesem Wochenende Ihr CTF hatten…
Nach der unterhaltsamen und notwendigen Pause klettern wir bald schon wieder hoch auf den nächsten Berg, den Staufenbergskopf. Belohnung: Weitblick über das Nahetal hinaus. Durchs schöne, aber leider etwas vom letzten Unwetter ramponierte Trübenbachtal geht es hinunter nach Kirn. Dort überlassen uns die Guides vom RSC Blitz unseren Garmins und uns selbst. Jetzt heißt es: selbst den Weg bis nach Bad Sobernheim finden. Die Pfeile auf den Navis ruckeln nur langsam vorwärts. Oft so langsam, dass wir nicht immer den richtigen Weg finden. Mit freier Sicht, aber auf breiten Wegen geht es hoch bis Schloss Dhaun. Fast alle Energien werden dann nach der Überquerung des Simmerbaches hinauf auf die Höhe verbraucht. Eine Pause steht an mit schöner Sicht auf das idyllische Dorf Brauweiler auf der anderen Seite des Berges. Und noch eine Belohnung: eine schöne, trailige Abfahrt mit felsigen Aussichtspunkten.
Auf Radwegen an der Nahe entlang gondeln wir auf unsere Betten in Sobernheim zu.
Wir wohnen im Kunsthaus Linn direkt am historischen, aber sehr verlassenen Marktplatz. Nur nachts laufen dort sehr viele Leute lautstark unter unserem (offenen) Fenster vorbei. Begrüßt werden wir von Alexander Linn, einem bekannten und guten Triathleten, das das Gästehaus managt. Überall im Haus sind bunte Aquarelle der Künstlerin Gabriele Linn aufgehängt. Wir haben uns in unseren kleinen, preisgünstigen Zimmern wohl gefühlt.