Die Erde wartet darauf, dass wir Menschen werden…
Völlig überrascht standen wir bei einer Tour dieses Jahr in Hasliberg (Schweiz) vor einem großen Findling, der sorgfältig auf ganzer Breite mit einem Text beschriftet war. Und was für ein Text, einer, der uns aus dem Herzen sprach… (siehe Haslibergtagebuch)
Dieser Tage kommt eine Email, da sucht ein Österreicher den vollständigen Text dieser Schrift, weil er sie für den Film eines Schweizer Journalisten recherchiert. Und wir hatten den Felsen ganz und damit auch das Gedicht, denn von dieser Art war der Text, fotografiert. Eine Selbstverständlichkeit, das Foto zur Verfügung zu stellen. Interessant dabei etwas über den Schweizer Karl Amman („Karl Ammann ist ein Wildtierfotograf und Artenschutzaktivist und Oekonom. Als Initiant der Kampagne zur Buschfleischkrise in Afrika geniesst er weltweite Anerkennung… heißt es auf der eignen Website) zu erfahren, vor allen Dingen aber etwas über den Urheber der Gedichte, den Schweizer Johannes Schoch.
Würdigung eines vegetarischen Philosophen
Immer stellte er seine Arbeit in den Mittelpunkt. Deshalb kennt ihn kaum jemand, obwohl in der Deutschschweiz die meisten seiner Arbeit bereits begegnet sind. Am 12. Juli 2005 ist Johannes Schoch im Alter von 89 Jahren gestorben.
Ob in Chur, Schaffhausen, Aarau, Luzern, Basel oder Bern: Überall findet man heute Felsen, bemalt mit Sprüchen, die aufrütteln und manche auch irritieren. Die Sprüche sind keine Zitate aus Büchern, sondern Weisheiten des Philosophen selbst (…) Schon in den Dreissigerjahren des letzten Jahrhunderts wurde er Vegetarier und hat seither auf vielfältige Weise versucht, den Menschen die Vorzüge dieser Lebensweise näher zu bringen.
Die Steinbeschriftungen sind sein grösstes und zugleich letztes Projekt. Damit erreicht er Leute an den richtigen Orten: Die Schriften findet man vor allem dort, wo die Menschen häufig vorbeikommen und etwas Zeit haben, um darüber nachzudenken: an Wanderwegen, Flussufern und öffentlichen Plätzen.
Obwohl immer wieder sein vegetarisches Anliegen erkennbar ist, hat er seine Texte der jeweiligen Umgebung angepasst. Zum Beispiel ist er in Inschriften in Sichtweite des Novartis-Geländes in Basel auf das Thema Tierversuche und Geld eingegangen. Oder an manchen Fischerplätzen an Seen griff er das Thema Fischerei auf. Natürlich macht man sich so nicht nur Freunde, doch war dies auch nie sein Ziel. Er regte die Menschen zum Nachdenken an, indem er unbequeme Gedanken äußerte.
Er malte immer am Tage und wurde dabei natürlich an diesen gut besuchten Stellen oft von Passanten gesehen. Nur selten gab es dadurch aber Probleme. Die meisten, die sich zu seiner Arbeit äußerten, gratulierten ihm dazu. Die anderen waren vermutlich froh, nicht über diese Themen sprechen zu müssen.
Mögen seine Texte noch viele Wanderer und Suchende inspirieren … (aus vegetarismus.ch)
Felsinschrift von Johannes Schoch am Klöntalersee