Hubert und die BIKE (4)

 
So, dachte Hubert, Schluss mit dem Blättern, ich soll mich doch nach einem Mountainbike umsehen. Meint zumindest Lutger. Mal sehen, was im Angebot ist…
Hubert schaute zuerst mal nach den Preisen – und schluckte. Das billigste, das er fand, kostete noch 1500 €, das teuerste 5400 €. Da hatte er doch neulich in einem Supermarkt ein komplettes Mountainbike mit Licht und allem für 340 € gesehen. Und das sah auch gar nicht schlecht aus.
Ein Rad würde mir ja gefallen, überlegte Hubert, und blätterte zurück. Das wurde im Alltag getestet: Radon Skeen, Carbonrahmen, ca. 12 Kilo, 2600 € (ohne Pedale). Aber was soll ich mit einem gefederten Rad, einem Fully, wie die Dinger heißen? Da müsste ich aber noch fleißig sparen und das wäre nur etwas für die Freizeit. Hubert blättert weiter und sieht Mountainbikes mit übergroßen Rädern, sog. 29er. Die haben keine Vollfederung und sind billiger, sehen aber komisch aus. Da werde ich ja ausgelacht.
Hubert schnaufe und schlug das Heft 3/12 zu. Beratung abgeschlossen. Um meine Post auszufahren, brauche ich so ein Luxusgefährt nicht. Und ob ich mal Hobbybiker werde? Na ja, ich gebe die Hefte zurück, vielleicht steckt Lutger mir das nächste wieder in den Briefkasten…
  

Hubert ist nicht Norbert – ein persönliches Fazit nach 20 Jahren BIKE
Vier BIKE-Etappen gab es:

1 Zuerst war da eine Begeisterung für alles, was es zu lesen gab, wir hatten sogar drei Zeitschriften abonniert, wir waren wie trockenes Moos, das jede Kleinigkeit aufgesaugt hat…
2 Nach einigen Jahren trat eine Beruhigung ein, mehr ERfahrung in der Praxis des Mountainbikens, daher gezieltes Suchen nach Bikes, Material, praktischen Details, nur noch zwei Zeitschriften (BIKE, Mountainbike-Magazin)
3 Die kritische Phase: Die BIKE verändert sich, die vorgestellten Events, die Bikes, die Berichte werden immer reißerischer, schriller, die Bike bewegt scih weg vom Alltagsbiker, weniger für uns brauchbare Berichte, neben wirklich erstklassigen Fotos gibt es immer mehr den Angebertyp zu sehen, der mit aufgrissenem Mund einen Trail hinunter heizt…
4 Ermüdungserscheinungen: In einer halben Stunde ist man fertig mit der Bike, die vorgestellten Trends, welche die BIKE auch mit anheizt, werden immer verrückter, z.B. inzwischen drei Radgrößen, die alle natürlich ihre Vor- und Nachteile haben (nur niemandem wehtun), wir brauchen keine Kaufberatung mehr… Und viele Infos, die wir benötigen, findet man im Netz…