Kampf mit der Klette

    Fahrer/innen: allein
    Strecke: Lebach, Schmelz
    Dauer/Länge/Höhenmeter: 1:20 Std
    Wetter: 14 Grad, grauer Himmel

Wo fährt er denn heute wieder rum? Er glaubt auch, jeden Tag etwas Neues in der Welt entdecken zu müssen. Einen neuen Weg. Zumindest ein neues Stück Weg. Ein Blatt in der Sonne. Ein Baum im Nebel. Natürlich alles vom Rad aus, mit dem Rad.
 
Auf dem kleinen Umweg, den er an seinen normalen Rückweg dranhängt, bleibt er an der Prims stehen. Verzückt lauscht er dem Rauschen des Wassers. Das ist Musik. Das ist die wahre Stille. Ich meditiere…
Eine Frau mit Hund, die des Wegs kommt, zerstört alles. Wie immer muss er auch noch ein paar Fotos machen. Er ist ja nicht egoistisch, ganz selbstlos will er die Mitmenschen teilnehmen lassen.
 
Wieder unterwegs durch den Ort bemerken die Fußgänger, dass der Radfahrer etwas unkonzentiert fährt, auf seinem Rad hin und her zappelt. Was hat er denn nur? Ah, er versucht etwas loszuwerden. Von seinem Handschuh. Eine kleine Klette. Die hat er wohl von seinem meditativen Aufenthalt an der Prims mitgebracht.
Er schüttelt die Hand, was die Distel nicht beunruhigt. Er greift mit links nach rechts. Jetzt sitzt die Klette auf dem anderen Handschuh. Noch ein paarmal wandert sie über den Lenker hin und her. Endlich zieht er den Handschuh aus. Sogar an den Fingern bleibt die hartnäckige Pflanze haften. Ein heftiges Schütteln. Jetzt ist sie weg, nicht mehr zu sehen…
Zuhause angekommen, begrüßt die Klette ihn wieder: Sie sitzt auf der Trikothose links unten…
 

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