Verirrt

    Fahrer/innen: allein

    Strecke: Nunkirchen, Bardenbach, Dagstuhl, Meweskreuz, Nuhweiler, Primstal, Lockweiler, Roter Klupp, Limbacher Weihern

    Dauer/Länge/Höhenmeter: 3:10 Std / 45 km / 1100hm

    Wetter: 7 Grad, leichter Regen, Nebel

Diesmal waren es viele Tropfen, die sich am Helmrand bildeten und dann eher wie eine Kaskade in die Tiefe stürzten. Schaurig schönes Sonntagswetter. Allein unterwegs. Da kann man immer allerhand ausprobieren…

 

Ein feuchtes Sonntagsvergnügen
Eine Idee war schnell geboren: zur Hahnkapelle, aber von oben heranfahren…
Bis dorthin sollten mindestens zwei Stunden gefahren sein. Kein Problem. Auf der Karte im Kopf entsteht schnell eine Route. Erster Höhepunkt: der Trail am Bardenbacher Fels vorbei, einer unserer Lieblingswege. Gerade als die Kamera zum Selbstauslösen auf einem nassen Baumstamm installiert wird, fährt doch tatsächlich ein Mountainbiker vorbei. Es sollte der einzige an diesem Morgen bleiben…

 

Schade um den alten Bahnhof
Ein nächstes Foto entsteht am alten, schon stark ramponierten Dagstuhler Bahnhof. Schade um das schöne Backsteingebäude. Vor einiger Zeit hing hier noch ein Protestschild: Erhaltet unseren alten Bahnhof! Auch das ist anscheinend der Zerstörung anheim gefallen oder die Bürgerinitiative hat sich aufgelöst.

 

Der Dagstuhl-Trail
Dann also hoch zur Ruine Dagstuhl. Diesmal nicht so sehr wegen der alten Burg, sondern wegen des schönen Trails, der von der Burg herunter zum Schloss führt. Nach der zweiten Holzbrücke gegenüber des Weges in einen fast nicht erkennbaren Pfad einbiegen, der über einen Hügel bis hinunter zum alten Steinkreuz führt. Dort geht es rechterhand weiter parallel zu Straße auf einem schmalen Weg bis zum Schloss.

 

Das halbe Meweskreuz
Am Meweskreuz hinter Lockweiler fehlt immer noch der Querbalken. Soll das Kreuz einen neuen Namen bekommen? Hat jemand den Balken gestohlen? Durch den Wald geht es ganz lang hoch bis zur dicken Eiche. Soll ich noch weiter fahren bis nach Kastel? Lieber schneller zum Ziel, etwas dranhängen kann man immer noch etwas. Durch die kleine Bachdurchfahrt fährt man ins für das Saarland untypische, wenn auch idyllische Nuhweiler. Das aufgemalte (oder echte?) Fachwerk passt nicht unbedingt in diese Gegend. Ein schon fast vergessener Weg führt mich weiter durch Wald nach Primstal. Flach geht es an der Prims entlang zurück nach Lockweiler.

    … apropos Lockweiler: Dorthin verirrt sich jedes Jahr an der Kirmes Superstar Robin Williams und gibt ein Konzert. Kaum zu glauben, aber wahr

 

Ein passender Name
Wie schön ein Name manchmal passt: Aus Lockweiler heraus führt ein Weg hoch zum Pflegeheim „Alte Mühle“. Vorher kommt man an einem ziemlich vergammelten, ungepflegten Bauernhof mit ungewöhnlich vielen kleinen Nebengebäuden vorbei. Der Bach, der daran vorbeifließt heißt „Lotterbach“…
Noch ein Stück höher beginnt das Abenteuer, die Erkundung eines neuen Wegstückes bis zur Haankapelle.

 

Verirrt
Eins war noch klar: hoch bis zum Sendemast fahren und dann irgendwie links halten. Inzwischen ist es wirklich sehr neblig geworden. Ein Feldweg endet im lichten Wald. Eine Spur führt weiter, sie sieht nach einer Motorradspur aus. Das ist ja schon mal etwas. Überall liegen dicke Steine unterm Laub versteckt, die Spur wird immer dünner, sie führt bergab, überall frische Wildschweinspuren. So ganz wohl ist mir nicht. Unten am Bach angekommen ist keine Spur mehr zu sehen. Dann eben hoch zu einem Jägerstand und schiebend einen zugewachsenen Weg entlang, der wohl irgendwie aus der Wildnis herausführen wird. Bald erkenne ich: im Kreis gefahren, keine Haankapelle. Auf der Karte unten kann man es schön sehen.

 

Sicht unter 10 Meter
Inzwischen regnet es stark. Jetzt muss an den Rückweg gedacht werden. Also Richtung Limbach, den Berg hinauf, einen Weg, der noch mit alten Pflastesteinen belegt ist. Der stammt wohl noch aus der Römerzeit! Der Hügel, den es zu erklimmen gilt, trägt den schönen Namen „Roter Klupp“ und ist 416m hoch. Oben herrscht dichter Nebel. Sicht unter 10 Meter. Abfahrt in Richtung Limbach und dann abbiegen auf den Weg runter durch den Wald ins Tal zu den Limbacher Weihern. Über die Straße schnell nach Hause…

 

 

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