Biogas

Fahrer/innen: mit Benjamin, Andrea, Elisabeth, Uwe und Sebastian
Strecke: Lückner, Rissenthal, Wahlener Platte, Niederlosheim
Dauer/Länge/Höhenmeter: 2 Std
Wetter: 8 Grad, bewölkt

Die Hausaufgabenüberprüfung zum Thema „Biogas auf der Wahlener Platte“:
Lies die beiden unten aufgeführten Texte und beantworte die folgenden Fragen nach bestem Wissen und Gewissen:

1 Was wird zu Biogas vergoren: Mais, Reis, Gülle, Galle, Gras, Heu? (3 Pkte)
2 Wer treibt den Gärprozess voran: Landwirt S., Bakterien, die Firma Ökostrom Saar? (1 Pkt)
3 Die jährliche Stromproduktion entspricht dem Verbrauch von: 120, 1.200 oder 12 000 Haushalten? (1 Pkt)
4 Wozu wird die Abwärme genutzt: Trocknen von Holz, Aufwärmen des Stausees Losheim, gar nicht? (1 Pkt)
5 Pflanzen: verheizen oder essen? Ist diese Zuspitzung zulässig und politisch korrekt? Begründung! (4 Pkte)

Die sonntägliche Tour geriet zur Bildungsreise. Die erste Station war eher religiös und geschichtlich orientiert. Besichtigung der Urwahlener Kapelle. Innehalten im Kirchleininnenraum. Wenn einer nicht am Strick gezogen und die Glocke zum Bimmeln gebracht hätte, wäre die Ruhe himmlisch gewesen.

Von der Religion zur Technik: Biogasanlage an der Hauptstraße nach Losheim. Es stinkt nicht, es blubbert nicht, alles ganz modern, aber wenig Infos auf einem Schild. Ein Ventilator läuft. Kann man hier sein Biogas einleiten?

Und noch eine Kapelle: die auf dem Losheimer Galgenberg, die St. Donatus-Kapelle. Errichtet 1988 von der St. Donatus- und St. Sebastianus Bruderschaft. Hört sich nach Mittelalter an. So lange gibt es sie tatsächlich schon in Losheim… Unsere Gruppe interessiert das heute nicht. Uwe erklärt nämlich Losheim: Dort is der Ale-Wehsch, dort hinten der Neue Wehsch…

Bald setzen sich E und N nach Hause ab. Sie haben genug von der Bildung…

Infotexte
Biogasanlage Markushof
Die Biogasanlage produziert Biogas aus der am Hof anfallenden Gülle, sowie aus Maissilage und Grasschnitt. In großen Gärbehältern verarbeiten Bakterien das Ausgangsmaterial bei 40-45º C unter Luftabschluss. Dabei wird als wertvoller Bestandteil Methan gebildet, wie es auch in Erdgas enthalten ist.
Ihren Hauptertrag erzielt die Anlage aus der Stromproduktion. Das erzeugte Gas treibt zwei speziell dafür ausgelegte Motoren an, die über Generatoren eine elektrische Leistung von 500 kW erzielen. Der erzeugte Strom wird in das Netz eingespeist. Die jährliche Stromproduktion entspricht in etwa dem Verbrauch von 1.200 Haushalten. Der eingespeiste Strom wird nach dem Energieeinspeisungsgesetz (EEG) mit 0,16-0,17 €/kWh je nach genutzter Abwärmemenge vergütet. Wie bei großen Kraftwerken können auch hier nur ca. 40% der Energie in Strom umgewandelt werden. Der Rest fällt als Abwärme der Motorkühlung an. Alleine die Abwärmemenge entspricht der Verbrennungsenergie von ca. 350.000 l Heizöl. Ein Teil der Wärme wird dazu verwendet die Gärbehälter aufzuheizen, der Rest wird für die Trocknung landwirtschaftlicher Produkte wie Getreide und Heu, aber auch die Trocknung von Holz in Zusammenarbeit mit dem Holzhof genutzt.
Gebaut und betrieben wird die Anlage von der Firma Ökostrom Saar aus Merzig. Betriebsleiter vor Ort ist der Landwirt Martin Selzer auf dessen Anwesen die Anlage steht. Die Anlage soll auch dazu dienen Erfahrungen mitder Produktion von Biogas aus nachwachsenden Rohstoffen zu sammeln. Neben dem Markushof selbst liefern noch acht weitere Landwirte aus dem näheren Umfeld Mais und Gras als hauptsächliche Rohprodukte für die Anlage…
(www.stausee-losheim.de)

… ein Beitrag zu einem verwandten Thema mit Bezug zum Biogas:
Pflanzentreibstoffe: Irrweg oder Chance?
Pflanzentreibstoffe aus Alkohol und Biodiesel sollen den CO2-Ausstoss verringern um somit den Treibhauseffekt abzuschwächen. Doch Zweifel kommen auf. Umweltfachleute kritisieren, dass Biosprit nur einen geringen Anteil an der Reduktion der Treibhausgase haben kann, da die landwirtschaftlichen Flächen zum Anbau begrenzt sind und CO2- Bilanzen bei Energiepflanzen lange nicht so gut sind wie angenommen! Hinzu kommen weltweite erhebliche Auswirkungen auf Landschaften und die Artenvielfalt, da durch Anbau von Raps, Mais, Soja, Sonnenblumen, Ölpalmen, Zuckerrohr oder der Jatrophanuss riesige überdüngte und Pestizidbelastete Monokulturen geschaffen werden. In Indonesien und Südamerika werden riesige Urwälder gerodet um diese Pflanzen anzubauen. Aber auch bei uns drohen große Landschaftsveränderungen durch Mais und Rapsanbau.
Hinzu kommen hier noch Anbauflächen für die Biogaserzeugung. So stellen in einigen Bundesländern bereits Landwirte ihre Produktion auf großflächigen Maisanbau um, zur Erzeugung von Biogas. Agrarexperten fordern den Einsatz von genmanipulierten Energiepflanzen um die Effektivität zu steigern.
Auf der Wahlener Platte bei Losheim läuft eine Biogasanlage, die zu fünfzig Prozent mit Mais betrieben wird. 120 Hektar Mais sind dazu notwendig!
(NATURSCHUTZ im Saarland , Magazin des Nabu Saarland 4/2006)

2 Antworten auf „Biogas“

  1. Hallo Norbert,
    Vielen Dank für die vielen Infos die uns doch heute Morgen auf der Tour doch schon so sehr interessiert hätten.
    Da Du aber dafür sorgst dass wir nicht dumm sterben sind wir für den nächsten Besuch bei der Biogasanlage bestens gerüstet.
    Vielleicht kannst Du deinem Bekannten von der Losheimer Verwaltung ja mal den Tipp geben das dort entsprechende Infos auf einer Tafel weiter gegeben werden könnten, auch wenn die Gemeinde nicht der Betreiber der Anlage ist.
    PS: Es war mir heute Morgen eine Freude mit dabei sein zu dürfen.

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