Wir haben es getan, nicht ohne Erfolg, nicht ohne Blessuren, mit zugeschlammten Bikes…
Das Wetter war genau richtig: trocken, nicht zu heiß. Leider hatte es die Tage vorher auch am Erbeskopf geregnet und entprechend nass bis schlammig waren die Wege. Teilweise war es bei hohem Tempo richtig gefährlich. Diesmal hat es Benjamin erwischt, er kam aber bei seinem Sturz mit blauen Flecken davon und einem verbogenen Schaltauge – und hässlich braunen Flecken auf dem schön weißen Bike-Aid-Trikot…
Die Strecke wie bekannt: abwechslungsreich, schöne Trails, Passagen zum Ausruhen und in die Landschaft schauen. Auf den Trails jedoch war höchste Konzentration gefordert. Einige Wiesenstücke sind durch andere Wege ersetzt worden, gut so. Aber lang war er diesmal, der Halbmarathon. Mein Tacho hat gleich zu Anfang den Geist aufgegeben, andere haben fast 70 km gemessen. Die Höhenmeter gibt es noch gratis dazu. Man/frau braucht schon einen langen Atem. Helm ab vor denen, die sich die lange Strecke aussuchen.
Nach der ersten Zuschauerrunde wartete auf die Mountainbiker schon die erste Überraschung. Wieso stehen da zehn und mehr Leute in der Wiese? Haben die schon einen Plattfuß? Alle stehen gebückt über ihren Rädern und fummeln an den Ritzeln herum. Des Rätsels Lösung: Ein Landwirt hatte die tolle Idee, die Wiese zu mähen und das Gras liegen zu lassen…
Dann kamen die ersten nassen Stellen und wir mussten alle unser Tempo korrigieren.
Gefehlt haben mir diesmal die Kilometerangaben. Ohne Anzeige am Rad ist man auf die Mithilfe von Sanitätern, Streckenposten oder Fans an der Strecke angewiesen – oder man erwischt einen Holländer, der Deutsch versteht und spricht. Nachdem sich die 500 BikerInnen auf der Strecke verteilt hatten, wurde es stellenweise einsam auf der weiten Flur. Nach einer halben Stunde stupiden Vormichhintretens sehne ich mich nach Gesellschaft. Also Gas geben und Anschluss suchen. In der Ferne leuchtet es und rückt immer näher: ein rotes Trikot. Hallo, alles klar? – ?? Oh jo! Ein Holländer. Die Kilometerangaben kamen verständlcih rüber, so fuhren wir bis ins Ziel (noch eine gute Stunde) zusammen. Einmal hätte es mich bei zwei langen Wurzeln, die sich über den Weg gelegt hatten, fast vom Rad geworfen, etwas hin und her gewackelt, den Fuß durch die Luft geschwenkt – und hinter mir einige Laute des Entsetzens auf Holländisch…
Als alle „Familienmitglieder“ im Ziel waren: Duschen in total überfüllten Kabinen, leckere Nudeln und viele Auswertungsgespräche mit allen möglichen Leuten…
Unsere Ergebnisse: AK / gesamt / Zeit
Halbmarathon
Benjamin 3 / 4 / 3:04
Jonas 7 / 13 / 3:15
Norbert 19 / 69 / 3:50
Andrea 8 / 292 / 5:01 = Tino
Kurzstrecke
Nadine 1 / 167 / 2:15
Elisabeth 12 / 268 / 2:41
Tino und Andrea sind die Strecke zusammen gefahren, was Andrea ein gutes Stück schneller und Tino etwas langsamer gemacht hat. Fränky legt eine Zeit von 3:30 hin…
Hallo Norbert,
ich freue mich jedes Mal auf deine hautnahen Berichte und die schönen Bilder. Danke noch für dein blitzschnelles Photo von mir kurz vor dem Ziel.
Gruß
Jürgen
Hallo Norbert
Vielen Dank für diesen hautnahen Bericht von der Strecke.
Wir alle haben die frisch gemähten Wiesen und die zu allem Überfluß noch frisch gedüngten Felder verflucht.
Die Matschbilder sind ein kleiner Hinweis zu dem was den Marathonfahren nach der zweiten Verpflegung geboten wurde.
Es ging fast 300 m durch eine ca.20 cm tiefe ,von Forstfahrzeugen aufgewühlte Matschwüste steil bergab.
Es macht immer wieder Spaß in deinem Tagebuch zu lesen.
Bis dann
Grüsse Martin