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Rennsaison 2001 Halbmarathon St. Wendel Tag: Fr, 28.09.01 Dauer/Länge: 3:20 Std / 60 km / 1500 hm Fahrer/innen: Norbert DieVorbereitung Endlich das durchgeführt, was mir schon letztes Jahr vorgeschwebt hat: den Marathon in St. Wendel allein zu fahren - ohne die 3 Tausend Leute dabei. Diesmal hat es zeitlich nur für die 60km Runde gereicht. Und wie im Nachhinein festzustellen ist: auch konditionsmäßig. Benjamin und Jonas fahren Samstag den Halbmarathon, also konnte ich schon mal die Startnummern holen und den Kurs erkunden. Tag: Sa, 29.09.01 Fahrer: Benjamin und Jonas Das Rennen Sie fahren das Rennen gemeinsam und kommen nach genau drei Stunden auch gemeinsam ins Ziel. Friedel Lauterbach, Rennkommissär und langjährige Bekanntschaft, freut sich, dass die Martinis wieder mal dabei waren. Jonas bringt von der Strecke eine saftigen Riss im linken Bein mit. Heftiger Sturz bei einem Überholmanöver ziemlich zu Beginn des Rennens. Die Sanitäter fahren ihn wegen der Tiefe der Wunde ins Krankenhaus, dort wird aber dann doch nichts genäht oder geklammert. Als die Ergebnislisten aushängen, stellen wir fest, dass Jonas gar nicht mitgefahren ist. Die Reklamation bei der Rennleitung und bei der Zeitmessung (Schweizer Unternehmen!) ist dann erfolgreich, Jonas taucht wieder auf. Wer die Ergebnisse genau nachlesen will, kann diese unter www.datasport.ch tun. Ergebnisse: Jonas 60. Platz gesamt von rund 500 Finishern bei 800 (?) Startern / 24. Platz Altersklasse Benjamin 61. Platz / 25. Platz Altersklasse Vulkanbike Daun - Halbmarathon (60 km)Sa, 15.09.01 Dauer/Länge: Jonas/Benjamin 2 Std 45 - Norbert 3 Std 20 Fahrer/innen: mit Benjamin und Jonas- mit dabei: Elisabeth, Mara, Lukas und Andrea (=Auto voll) 5 Uhr aufstehen. Gähn! 1,5 Stunden nach Daun gondeln. In Daun schon viel Betrieb. Erster Marathon. Mit 300 Teilnehmern gerechnet - 1000 kamen. 400 fahren die zwei Runden (120 km), 600 fahren die 60 km mit 1300 hm. Mit dem ersten Mararthon in der Vulkaneifel waren wir insgesamt zufrieden, aber er hatte auch seine Schwächen: Bei der Anmeldung gibts gesponserte Getränke: schon trinkfertig in Plastikflaschen mit Apfelschorle. Hört sich ganz gut an, aber die Flaschen passen nicht in die Trinkflaschenhalterung. So sieht man viele Leute, die an ihrer Halterung rumbiegen und später liegen überall auf der Strecke die Flaschen rum. An den Verpflegungsstellen kann man seine Flasche austauschen. Viele haben sie hinten im Trikot stecken. Irgendeine Sprudelfirma ist auch Sponsor, das Wasser nehmen wir dann. Chaos beim Start. Mit einem Megaphon (ärmlich oder genial mobil?) versucht der Veranstalter Ordnung in die Aufstellung zu bekommen. Zuerst die Marathonfahrer, also bis Nummer 500. Natürlich stehen schon 387 andere Nummern vorne. Man will ja nicht in der Masse fahren. Viele schimpfen, einige schreien tatsächlich (bisschen unverschämt) auch rum. Um Viertel vor Neun fahren wir dann los. Nach 500 Metern im Wald die nächste Panne. Ein blöd postiertes Schild führt zig Fahrer auf den falschen Weg, die kommen zurück, Stau, wieder Geschimpfe... Später wirds dann besser, an vielen Stellen steht Rotes Kreuz und weist den Weg. Einiges, was bei einem ersten Marathon oft unprofessionell und störend wirkt, wird aber durch Annderes, Echtes positiv ausgeglichen: An den Verpflegungsstellen wird man herzlich und fast schon zu servil empfangen: Riegel hingehalten, Flasche geöffnet, Banane schon geschält, man brauchte fast nur den Mund aufzumachen. An den Kontrollstellen mussten die Helfer noch üben: mit billigen Plastikknipsern- aber mit hübschen Mustern (Stern, Dreieck, Rechteck)- wurden vorne die verdreckten zu weichen Nummernschilder gelocht. Einige waren so aufgeregt, dass ihnen die Hand gezittert hat oder sie haben daneben geknipst. Sehr sympathisch... Am Ziel herrscht auch ein natürliches, deshalb sympathisches Chaos. Es ist noch nicht alles perfekt mit Bändern abgesichert, so dass die einkaufenden Dauner noch in der Szenerie rumlaufen, Einkaufswägelchen schiebende Männer schimpfen, weil der Weg zum Auto so weit ist... Ein wütender ins Ziel kommender Fahrer reißt seine Nummer runter und wirft sie auf die Straße, schimpft... Die Veranstalter bleiben aber cool und lassen den mal machen. Vom Regen bleiben wir verschont, der kommt erst, als wir schon auf der Heimfahrt sind. Trotzdem sind eine Wege verdammt schmierig und damit gefährlich. Die Strecke ist nicht besonders schwierig, wenig Singletrails, nur wenige steile Anstiege, ein paar ganz gute enge Abfahrten, einige Brücken, sogar eine Sand- oder Schuttgrube - und drei Maare. oder waren es nur zwei? So viel Spaß die Raserei, das An-seine-physischen-Grenzen-gehen und die vielleicht gute Platzierung auch machen, von der Landschaft bekommst du leider nicht so sehr viel mit. Da wir früher abreisen mussten, erfahren wir sonntags telefonisch, dass es Geldpreise nur für die Marathonteilnehmer gab, nicht für die halben! Warum? Bei 50 DM Startgeld!? Die Ergebnisse für diesen Marathon: (Altersklassen) Jonas Platz 9 (von 176) 2:45 Std Benjamin Platz 10 (von 176) 2:45 Std Norbert Platz 3 (von 47) 3:06 Std 2. Volksbankenmarathon in St. Ingbert - 09.09.01 Dauer/Länge: Jonas/Benjamin 2 Std 16 - Elisabeth/Norbert 3 Std 50 - 45 km - 270 Teilnehmer/innen Fahrer/innen: Norbert und Elisabeth, Jonas und Benjamin (Andrea als Coach) Die zwei jungen Martinis starten ganz vorne, die zwei alten ganz hinten - so war denn auch später der Zieleinlauf. Es war der zweite Marathon, den St. Ingbert auf die Beine stellt. Man wird so ´n bisschen an St. Wendel erinnert (Ob es das St. vorne ist?): Ankündigung in der Presse, Lokalfernsehen, dabei, die Rennprominenz hat noch nicht so den Weg hin gefunden. Die lange Hedda von Putlitz hat sich scheinbar erbarmt. Mit Polizeiauto vorne weg fahren wir dann eine Entzerrungssrunde durch das verschlafene Hassel (Ortsteil von Stingbert), das von dem gewaltigen Ereignis nicht viel mitbekommt. In der Presse und im Begleitheft wird die Strecke als ziemlich heftig angepriesen: 1300 hm, viele steile Ab- und Auffahrten. Da zu 90% Hobbybiker am Start waren, trifft das wohl in etwa zu. Viele Fahrer waren denn auch top vorbereitet: dicke Sachen an, zwei Trinkflaschen, Schutzbleche, einer hatte sich sogar das Streckenprofil aus dem Teilnehmerheft vorne auf den Lenker geklebt - tolle Idee! Glück, dass es nicht geregnet hat! So wurden denn anfangs alle schwierigeren Streckenteile mangels Technik und wegen Masse geschoben, was immerhin für Elisabeth recht angenehm war. Die Stimmung war locker, keine Hektik, keine Drängeleien - das überlassen wir den Profis vorne! Trotz einer Woche Regen war die Strecke fast trocken, bis auf wenige Matschlöcher - dank St. Ingberter Sandboden. Forstwege und oft ziemlich lange Singletrails wechselen sich ab, so dass eigentlich keine Langeweile aufkommen kann. Die kurzen steilen Trails sind durchaus anspruchsvoll und nur für Erfahrene ohne weiteres zu meistern. Insgesamt eine Strecke, die allen Spaß gemacht hat. Aber wenig professionell die Streckenmarkierung: Für viele Biker irritierend war die gleichzeitige Markierung einer Einsteigerrunde mit ebenfalls rotem Pfeil. An einigen unübersichtlichen Stellen war die Bodenmarkierung schon abgefahren, Streckenposten hatten Seltenheitswert. Jonas und Benjamin und andere Fahrer verloren bis zu 10 Minuten Zeit, weil sie sich verfahren und Rückwege in Kauf nehmen mussten. (Email an die Veranstalter ist unterwegs!) Trotzdem schneiden die beiden nicht schlecht ab: Jonas wird Neunter, Benjamin Zwölfter. Südwestdeutsche Meisterschaft bzw. Saarlandmeisterschaft - Neunkirchen Fahrer/innen: Lukas, Jonas und Benjamin Alles wie vor einem Jahr: dieselbe Strecke, derselbe geniale Sprecher aus der Palz ... Bisschen anders: das Fahrerfeld. Ja und die Holzpaletten: über den Findling beim Ziel, so dass man schön hängen bleibt und sich ablegen kann, was auch viele getan haben. Die meisten sind drüber gelaufen. Neu: zwei Sprunghölzer direkt vorm Ziel - damit sollten die Fahrer wohl ins Ziel fliegen, was auch einer getan hat, nämlich rechts in die Zuschauerabsperrung, hat gut gekracht! Wenig Zuschauer und viel Eigenlob. Mäßiges Wetter und kaum Streckenposten. Deshalb konnte an einer Stelle auch mal abgekürzt werden. Unprofessionell: der Motoradfahrer, der die Kamerafrau (Telefilm Saar) transportiert hat, steht beim Start den Fahrern im Weg; die Computerauswertung der Ergebnisse dauert lang, so dass wir ohne Ergebnislisten abreisen müssen. Zuschauer muss man mit der Lupe suchen ... MTB-Sport im Saarland gleich unter ferner liefen... Die Ergebnisse für die Michelbacher Möven sind gar nicht so schlecht: Lukas 3. Platz Saarlandmeisterschaft (Jugend) Jonas 4. Platz Saarlandmeisterschaft (Elite) und 6. Platz Südwestdeutsche Meisterschaft Benjamin 12. Platz Saarlandmeisterschaft Da wir relativ früh zuhause sind, muss ich natürlich auch noch aufs Rad. Wollte auch mal Rennen fahren und bin deshalb mit erhöhtem Pulsschlag und erhöhtem Tempo (21 AVS) knappe zwei Stunden durch die Gegend gerast: Oppener Kuppe hoch, nach Rissenthal runter, nach Rimlingen hoch, am Waldhof hoch nach Losheim, über Wahlen zurück. Deutsche Meisterschaft U23 - St. Märgen - So, 29.07.01 Das war der Tag der leeren Batterien: Auf meiner Tour durch die Höhenlagen des Hochschwarzwaldes gibt die kleine digitale Kamera nach 16 Bildern den Geist auf, damit sind die gemachten Bilder futsch. Schöner Mist, weil ich mich immer nach einer Tour auf die Bilder freue und andere auch. Muss in Zukunft die Akkus besser kontrollieren! Beim ersten Bild zum Start von Jonas Rennen piept die große Digitale und gibt Bescheid, dass sie auch nicht mehr will. Zum Glück habe ich noch eine normale vollautomatische dabei, da ist der Film noch nicht ganz voll. Bis ich die jedoch ausgepackt habe, sind die Racer schon weit weg. Aber auch diese Kamera meldet gegen Ende des Rennens, dass sie eine neue Batterie braucht...Jonas hat auch nicht seinen besten Tag, waren seine Batterien voll aufgeladen? Von über 90 angemeldeten Fahrern starten 72, Jonas kommt auf Platz 52. Eine lange und schwierige Strecke fordert alles von den Fahrern. Im (schwarzen) Wald ist es noch feucht vom Regen des Vortages, die Strecke voller Wurzeln und glitschiger Steine. Die Steigungen sind brutal, die Abfahrten ebenso. Und im Hintergrund zwei Stunden lang Gewittergrollen und eine entsprechend schwüle Atmosphäre. Aufgeben, wie viele Fahrer es taten, ist verlockend, wer will schon einen der hinteren Plätze, durchfahren verlangt da schon mehr auch, an mentaler Kraft. Die Tour, die ich vor dem Rennen gemacht habe, war ein Genuss. Natürlich was ganz anderes als das Biken in der Schweiz. Hier auf 800m Höhe ist es ein Genussbiken. Die Steigungen sind zwar auch nicht so schlecht, aber nicht ganz so lang wie in den Alpen. Die Landschaft angenehm ausgeglichen, rund, lieblich, wohltuend fürs Auge. Viel Grün in allen Farben, weiter Blick in die Täler ringsum. In Breitnau reicht der Blick bis zum Feldberg. Die Rundtour, die von St. Märgen nach Breitnau führte, ist gut als MTB-Route ausgeschildert. An diesem Sonntagnachmittag waren auch viele Biker, alle möglichen Sorten, unterwegs. (Die Fotos rechts stammen aus unserem Herbsturlaub im letzten Jahr) Black Forest Marathon Kirchzarten Datum: 25.6.01 Dauer/Länge: 80 km Fahrer/innen: Jonas, Benjamin und Norbert (der Rest der Familie als Organisatoren) Die Fakten 2.30 Uhr Abfahrt in Richtung Kirchzarten 6.00 Uhr Kirchzarten 7.30 Uhr Startaufstellung mit dem Transponderregistrierung Benja und Jonas 20., Norbert 37. Startblock zwischen jedem Block 1,5 Min Abstand 8.40 Uhr Start für Block 37 = vorletzter! über 2200 Teilnehmer beim Marathon 80 km bei 2100 HM höchste Stelle: Stollenbach mit 1200m 10 km langer Anstieg kurz hinter Kirchzarten letzter = steilster Anstieg kurz vorm Ziel: 250 HM Strecke: Hinterzarten, Titisee, Bärental, Rinken (unterhalb Feldberg), Downhillstrecke Rappenheck (WM) Wetter: die Sonne sticht brutal drei Verpflegungs- und Messstellen Getränke: Aquarius, Apfelschorle, Cola, Tee, Mineralwasser, Powerbar Hydro Festnahrung: Powerbar Riegel, Powerbar Gel, Bananen, Äpfel, Brot, Brühe Einfahrt Norbert ins Stadion Kirchzarten gegen 13.15 Uhr 14.15 Uhr Abfahrt nach Hause Ergebnisse im Detail laut www.intrexx.ultrabike.de Platzierung gesamt/Altersklasse/Fahrzeit Jonas: 78 / 25 / 03:37:37 Benjamin: 672 /159 / 04:27:58 Norbert: 868 / 18 / 04:36:44 Das piepende Chaos Startaufstellung für über 3000 Leute! Da ist mit bisschen Chaos zu rechnen. Die Organisatoren haben schon Übung, aber sich als Anfänger im überfüllten Kirchzarten zurecht zu finden, ist schon schwerer. Wie finde ich Startblock 37? Es gibt zwar einen Plan und Schilder, die sind aber oft verdeckt. Ich umfahre die Bikermassen etwas und finde die Starblöcke, werde aber zurückgeschickt, muss noch registiert werden. Dafür trage ich ein schmuckes Armband, den Transponder. Zurück dorthin, wo das Chaos am größten war, jetzt weiß ich warum. Je näher ich komme, desto deutlicher wird ein ständiges Piepen. Eingequetscht zwischen Rädern und Menschen nähern wir uns dem Piepen. Vordrängler gibt es leider auch hier. Manche geben sogar eine Begründung ab. So eine kleine knubbelige breit schwäbende Frau: Hach, isch hänn mai Transponder im Hotel vergässe und mai Leut stehe scho im Startblock... Jeder Fahrer muss durch eine der drei Schleusen (und das auf der Strecke noch dreimal), um elektronisch registriert zu werden. Dabei hält man seinen Arm mit dem Band vor einen Kasten - und dann piept es, du bist registriert. Diese Technik macht es dann möglich, dass wir abends im Internet schon die Ergebnisse lesen können. Urin literweise Und wohin? In Nachbars Garten. Beim Startblock 37 war es das Gelände einer Schreinerei. Klar, wir stehen eine halbe Stunde und warten auf den Start. Alle sind nervös und der erste drückt dem Nebenmann oder der Nebenfrau sein Rad in die Hand und verschwindet hinter einem Stapel Holz, später gehts auch ohne Sichtschutz. 30 bis 40 erleichtern sich bestimmt in dieser Zeit. Vielleicht hat es ja eine imprägnierende Wirkung für das Holz. Vorne im Ort - wir stehen bestimmt einen Kilometer weg - röhrt die Lautsprecheranlage. Das übliche Moderatorenplapla: Wo sind unsere Zuschauer. Ich will sie hören. Und raus geht es ... Der Bürgermeister spricht wie ein Pastor und gibt die Startworte ... Die Ruhe am Berg Eine kilometerlange Bikerschlange zieht sich durch die Landschaft. Zwei Kilometer hinter Kirchzarten beginnt der Anstieg in die schwarzen Berge. Und hier findet was Erstaunliches statt. Vom St. Wendeler Marathon kenne ich: Enge, Geschrei, Geschiebe, Ellenbogeneinsatz, Geschimpfe - ungesunde Hektik. Hier am Berg: eine Stunde lang Ruhe. Wirkliche, zum Tannenwald und den Wiesen passende Ruhe. Keine Dauerlaberer, Großmäuler, wenn gesprochen wird, was schon mal vorkommt, leise. Es ist nicht nur der Anstieg, der die Luft nehmen würde, so schlimm steil ist er nicht, nur lang. 10 km. Jeder ist eher fast meditativ mit sich und der Aufgabe, die vor einem liegt beschäftigt. Eine andächtige Auffahrt. Der rot-weiße Müll Aus der Einsamkeit unter Massen heraus fahren wir nach Hinterzarten rein. Wie die Tour de Francler mitten durch den Ort. Hunderte von Zuschauern klatschen immer wieder Beifall und läuten Kuhglocken. Und das schon seit zwei Stunden, seit die Ersten hier durchkamen. Dann am Ortsausgang der Schock. Schon von weitem sind die stehenden Bikermassen zu erkennen. Erste Verpflegungsstelle. Und dann kracht es auch schon unter den Stollen: rot-weiße Colabecher aus Plastik liegen zu Hunderten auf der Straße. Keine Zeit, sie in die aufgestellten Kisten zu werfen. Die Colabecherspur zieht sich dann als Streckenmarkierung aus dem Ort heraus. Positiv: Zitat aus der Wettkampfordnung zum Marathon: Wer Abfälle während des Rennens ausserhalb der vorgegebenen Verpflegungszonen wegwirft, wird disqualifiziert. Leider liegen dann doch sehr oft auf der Strecke die ausgelutschten Gelpäckchen von Powerbar auf dem Weg. Einen disqualifizierten Fahrer haben wir nicht gesehen. Staub und Steine Natürlich waren die Anstiege gamma. Klar und heiß war es auch. Aber schwieriger waren die Abfahrten. Viele Fahrer. Nach meiner Rechnung: vorletzter Startblock, 100 Leute noch hinter mir, bei Gesamtposition 868 überhole ich in den vier Stunden also mehr als tausend Leute. Bergrauf mehr als bergab. Obwohl ich dank Bergwerkfully laufen lassen konnte. Es sind immer Leute vor dir. Wie kommst du am sichersten an denen vorbei, ohne dich und die anderen zu gefährden? Bodenbelag ist heller Schotter, der übel durch die Gegend spritzt. Verdammt rutschig. Die Wege sind oft wegen der besseren Entwässerung halbrund angelegt, das rutscht sich rechts und links ganz schön. Und viele hat es erwischt. Auch Jonas hat sich einmal abgelegt. Er konnte aber wieder aufstehen. Einige steile, felsige Abfahrten waren auch dabei. Und die Downhillstrecke der letzten WM in Kirchzarten. Nach einem letzten sehr anstrengenden Anstieg bei Kilometer 70 beginnt dann die schwierige Abfahrt. Du bist ko, der Schweiß brennt in den Augen, nur halbe Sicht, die Brille hängt voll Staub, noch weniger Sicht, die bremsenden Biker vor dir, noch mehr Staub und noch weniger Sicht. Also halb blind durch verdammt tiefe Rinnen in Richtung Kirchzarten. Es liegt direkt vor uns. Und wir kommen alle drei an. Fundsachen So ein Marathon schüttelt einen ja ganz schön durch. Wer da nicht alle seine sieben Sachen fest in der Hand oder am Leib hält, dem wird so manches Teil verlustig gehen. Sobald die Strecke etwas holprig wurde, musste man ständig die auf dem Weg liegenden Trinkflaschen umfahren. Interessant und witzig zu lesen auch die Verlustliste, die auf www.intrexx.de veröffentlich ist: Sonnenbrille von Adidas,Farbe: Anthrazit, Gelb,Modell: A129 6051 S - Zwischen Bärental und Rinken Deuter Rucksack, Inhalt: Geltbeutel, Sonnencreme, etc. - Am Haltenköpfle Flaschenhalterung mit einer BB-Luftpumpe (Farbe schwarz), die mit einem Klettband an der Flaschenhalterung befestigt ist - Abfahrt Antoniushäusle kleiner Kettennieter von Park Tools - irgendwo auf der Strecke Canon AF Kleinbildkamera mit Ledertasche - beim Information Office Lecker riechende Seife, vor mir fuhr lange Zeit ein lecker Mädel und die hat immer so gut gerochen! - ä ganz lang Stück weit Richtung Rinken Luftpumpe, schwarz, Marathonstrecke Radbrille (teuer), weiß-gelbes Gestell von Briko, am letzen vepflegungsstand des Ultra Regenjacke, Marke: Löffler Colibri,zusammengerollt, Sportplatz Kirchzarten Schluesselbund, SV-Versicherungsanhänger ist beigefügt, Ultrastrecke bei Todtnau Adidas Sonnenbrille blau mit orange, leicht verspiegelte orange Gläser,seitliche Adidaszeichen, kurz nach Hinterwaldkopfsattel bei km 15,2 Tacho HAC4, 1. Verpflegungsstation in Hinterzarten Blaues Werkzeugtäschchen mit zwei Schläuchen, Pumpe, Reifenheber usw., noch vor der ersten Verpflegungsstation Fazit Unser Urteil: tolle Stimmung und gute Organisation. Auch die 80 Dm Startgebühr waren gut angelegt, da es als Zugabe einen schwarzen Windstopper mit Marathon-Aufdruck gab. Einzige Kritik: Die Abstände zwischen den Startblöcken vergrößern, damit sich das Feld mehr auseinanderzieht und Schnellere besser an den anderen vorbei fahren können. 1000 Leute in den vier Stunden überholen war ne ganz schöne Arbeit. Position 18 meiner Altersklasse auch nicht schlecht. Wir hatten alle wenig Schlaf, waren aufgeregt, und wie sich einen Tag später rausstellt, war mein Bauchweh nicht hosenvollbedingt, sondern eine Magendarmgrippe. Benjamin hat sich trotz geringen Trainings und massiver Ozonprobleme wacker geschlagen. Jonas ist froh mit seinen 25. Platz. Laubus-Eschbach/Taunus Tag: Do, 14.06.01 Mitten im Taunus, kleiner Ort, aber mit einem Motocross-Areal. Ideales Gelände für ein Cross-Country-Rennen. Für die Zuschauer gut einsehbar, den obligatorischen Sportplatz als Start und Ziel haben wir nicht vermisst. Deutschlands Elite war ziemlich stark vertreten, besonders die Teams wie Stork und Ritchey. Bestimmt gut 20 der 60 Starter gehörten dazu. Jonas lag gut im Mittelfeld, als ihn in der letzten Runde das Pech ereilte und er sich einen Platten einfing. Die halbe Runde musste er dann auf der zum Teil steinharten Piste luft- und lustlos zu Ende bringen. Das hat wohl einige Plätze gekostet. Deidesheim/Pfalz Tag: So, 25.03.01 Für Jonas das erste Rennen der Saison. Die komplette Familie zum Betreuen und Nerven wie immer dabei. Bei ziemlich üblem Wetter die schon bekannte Runde im pfälzerischen Wald: lange hoch und lange runter. Das schön Hässssliche: die Piste war durch die nassen Tage vorher und die Regenschauer am Tag selber so aufgeweicht und plattgewalzt, dass die Trails nur aus braun schwarzem Brei bestanden. Die über 50 Fahrer ließen sich aber davon nicht abschrecken. Die Profis wie Marc Hanisch (dt. Vizemeister) haben ein irres Tempo vorgelegt. Und alle waren nachher kaum wiederzuerkennen. |
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