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Juni 2001
Tag: So, 24.06.01
Strecke: Black Forest Marathon Kirchzarten (Schwarzwald)
Dauer/Länge: 80 km
Fahrer/innen: mit Jonas und Benjamin (der Rest der Familie als Organisatoren)
Die Fakten
2.30 Uhr Abfahrt in Richtung Kirchzarten
6.00 Uhr Kirchzarten
7.30 Uhr Startaufstellung mit dem Transponderregistrierung
Benja und Jonas 20., Norbert 37. Startblock
zwischen jedem Block 1,5 Min Abstand
8.40 Uhr Start für Block 37 = vorletzter!
über 2000 Teilnehmer beim Marathon
80 km bei 2100 HM
höchste Stelle: Stollenbach mit 1200m
10 km langer Anstieg kurz hinter Kirchzarten
letzter = steilster Anstieg kurz vorm Ziel: 250 HM
Strecke: Hinterzarten, Titisee, Bärental, Rinken (unterhalb Feldberg), Downhillstrecke Rappenheck (WM)
Wetter: die Sonne sticht brutal
drei Verpflegungs- und Messstellen
Getränke: Aquarius, Apfelschorle, Cola, Tee, Mineralwasser, Powerbar Hydro
Festnahrung: Powerbar Riegel, Powerbar Gel, Bananen, Äpfel, Brot, Brühe
Einfahrt Norbert ins Stadion Kirchzarten gegen 13.15 Uhr
14.15 Uhr Abfahrt nach Hause
Ergebnisse im Detail laut www.intrexx.ultrabike.de
Platzierung gesamt/Altersklasse/Fahrzeit
Jonas: 78 / 25 / 03:37:37
Benjamin: 672 /159 / 04:27:58
Norbert: 868 / 18 / 04:36:44
Gewichtsverlust: 2kg
Das piepende Chaos
Startaufstellung für über 3000 Leute! Da ist mit bisschen Chaos zu rechnen. Die Organisatoren haben schon Übung, aber sich als Anfänger im überfüllten Kirchzarten zurecht zu finden, ist schon schwerer. Wie finde ich Startblock 37? Es gibt zwar einen Plan und Schilder, die sind aber oft verdeckt. Ich umfahre die Bikermassen etwas und finde die Starblöcke, werde aber zurückgeschickt, muss noch registiert werden. Dafür trage ich ein schmuckes Armband, den Transponder. Zurück dorthin, wo das Chaos am größten war, jetzt weiß ich warum. Je näher ich komme, desto deutlicher wird ein ständiges Piepen. Eingequetscht zwischen Rädern und Menschen nähern wir uns dem Piepen. Vordrängler gibt es leider auch hier. Manche geben sogar eine Begründung ab. So eine kleine knubbelige breit schwäbende Frau: Hach, isch hänn mai Transponder im Hotel vergässe und mai Leut stehe scho im Startblock... Jeder Fahrer muss durch eine der drei Schleusen (und das auf der Strecke noch dreimal), um elektronisch registriert zu werden. Dabei hält man seinen Arm mit dem Band vor einen Kasten - und dann piept es, du bist registriert. Diese Technik macht es dann möglich, dass wir abends im Internet schon die Ergebnisse lesen können.
Urin literweise
Und wohin? In Nachbars Garten. Beim Startblock 37 war es das Gelände einer Schreinerei. Klar, wir stehen eine halbe Stunde und warten auf den Start. Alle sind nervös und der erste drückt dem Nebenmann oder der Nebenfrau sein Rad in die Hand und verschwindet hinter einem Stapel Holz, später gehts auch ohne Sichtschutz. 30 bis 40 erleichtern sich bestimmt in dieser Zeit. Vielleicht hat es ja eine imprägnierende Wirkung für das Holz. Vorne im Ort - wir stehen bestimmt einen Kilometer weg - röhrt die Lautsprecheranlage. Das übliche Moderatorenplapla: Wo sind unsere Zuschauer. Ich will sie hören. Und raus geht es ... Der Bürgermeister spricht wie ein Pastor und gibt die Startworte ...
Die Ruhe am Berg
Eine kilometerlange Bikerschlange zieht sich durch die Landschaft. Zwei Kilometer hinter Kirchzarten beginnt der Anstieg in die schwarzen Berge. Und hier findet was Erstaunliches statt. Vom St. Wendeler Marathon kenne ich: Enge, Geschrei, Geschiebe, Ellenbogeneinsatz, Geschimpfe - ungesunde Hektik. Hier am Berg: eine Stunde lang Ruhe. Wirkliche, zum Tannenwald und den Wiesen passende Ruhe. Keine Dauerlaberer, Großmäuler, wenn gesprochen wird, was schon mal vorkommt, leise. Es ist nicht nur der Anstieg, der die Luft nehmen würde, so schlimm steil ist er nicht, nur lang. 10 km. Jeder ist eher fast meditativ mit sich und der Aufgabe, die vor einem liegt beschäftigt. Eine andächtige Auffahrt.
Der rot-weiße Müll
Aus der Einsamkeit unter Massen heraus fahren wir nach Hinterzarten rein. Wie die Tour de Francler mitten durch den Ort. Hunderte von Zuschauern klatschen immer wieder Beifall und läuten Kuhglocken. Und das schon seit zwei Stunden, seit die Ersten hier durchkamen.
Dann am Ortsausgang der Schock. Schon von weitem sind die stehenden Bikermassen zu erkennen. Erste Verpflegungsstelle. Und dann kracht es auch schon unter den Stollen: rot-weiße Colabecher aus Plastik liegen zu Hunderten auf der Straße. Keine Zeit, sie in die aufgestellten Kisten zu werfen. Die Colabecherspur zieht sich dann als Streckenmarkierung aus dem Ort heraus. Positiv: Zitat aus der Wettkampfordnung zum Marathon: Wer Abfälle während des Rennens ausserhalb der vorgegebenen Verpflegungszonen wegwirft, wird disqualifiziert. Leider liegen dann doch sehr oft auf der Strecke die ausgelutschten Gelpäckchen von Powerbar auf dem Weg. Einen disqualifizierten Fahrer haben wir nicht gesehen.
Staub und Steine
Natürlich waren die Anstiege gamma. Klar und heiß war es auch. Aber schwieriger waren die Abfahrten. Viele Fahrer. Nach meiner Rechnung: vorletzter Startblock, 100 Leute noch hinter mir, bei Gesamtposition 868 überhole ich in den vier Stunden also mehr als tausend Leute. Bergrauf mehr als bergab. Obwohl ich dank Bergwerkfully laufen lassen konnte. Es sind immer Leute vor dir. Wie kommst du am sichersten an denen vorbei, ohne dich und die anderen zu gefährden? Bodenbelag ist heller Schotter, der übel durch die Gegend spritzt. Verdammt rutschig. Die Wege sind oft wegen der besseren Entwässerung halbrund angelegt, das rutscht sich rechts und links ganz schön. Und viele hat es erwischt. Auch Jonas hat sich einmal abgelegt. Er konnte aber wieder aufstehen.
Einige steile, felsige Abfahrten waren auch dabei. Und die Downhillstrecke der letzten WM in Kirchzarten.
Nach einem letzten sehr anstrengenden Anstieg bei Kilometer 70 beginnt dann die schwierige Abfahrt. Du bist ko, der Schweiß brennt in den Augen, nur halbe Sicht, die Brille hängt voll Staub, noch weniger Sicht, die bremsenden Biker vor dir, noch mehr Staub und noch weniger Sicht. Also halb blind durch verdammt tiefe Rinnen in Richtung Kirchzarten. Es liegt direkt vor uns. Und wir kommen alle drei an.
Fundsachen
So ein Marathon schüttelt einen ja ganz schön durch. Wer da nicht alle seine sieben Sachen fest in der Hand oder am Leib hält, dem wird so manches Teil verlustig gehen. Sobald die Strecke etwas holprig wurde, musste man ständig die auf dem Weg liegenden Trinkflaschen umfahren.
Interessant und witzig zu lesen auch die Verlustliste, die auf www.intrexx.de veröffentlich ist:
Sonnenbrille von Adidas,Farbe: Anthrazit, Gelb,Modell: A129 6051 S -
Zwischen Bärental und Rinken
Deuter Rucksack, Inhalt: Geltbeutel, Sonnencreme, etc. - Am Haltenköpfle
Flaschenhalterung mit einer BB-Luftpumpe (Farbe schwarz), die mit einem Klettband an der Flaschenhalterung befestigt ist - Abfahrt Antoniushäusle
kleiner Kettennieter von Park Tools - irgendwo auf der Strecke
Canon AF Kleinbildkamera mit Ledertasche - beim Information Office
Lecker riechende Seife, vor mir fuhr lange Zeit ein lecker Mädel und die hat immer so gut gerochen! - ä ganz lang Stück weit Richtung Rinken
Luftpumpe, schwarz, Marathonstrecke
Radbrille (teuer), weiß-gelbes Gestell von Briko, am letzen vepflegungsstand des Ultra
Regenjacke, Marke: Löffler Colibri,zusammengerollt, Sportplatz Kirchzarten
Schluesselbund, SV-Versicherungsanhänger ist beigefügt, Ultrastrecke bei Todtnau
Adidas Sonnenbrille blau mit orange, leicht verspiegelte orange Gläser,seitliche Adidaszeichen,
kurz nach Hinterwaldkopfsattel bei km 15,2
Tacho HAC4, 1. Verpflegungsstation in Hinterzarten
Blaues Werkzeugtäschchen mit zwei Schläuchen, Pumpe, Reifenheber usw., noch vor der ersten Verpflegungsstation
Fazit
Unser Urteil: tolle Stimmung und gute Organisation. Auch die 80 Dm Startgebühr waren gut angelegt, da es als Zugabe einen schwarzen Windstopper mit Marathon-Aufdruck gab.
Einzige Kritik: Die Abstände zwischen den Startblöcken vergrößern, damit sich das Feld mehr auseinanderzieht und Schnellere besser an den anderen vorbei fahren können.
Mehr als 1000 Leute in den vier Stunden überholen war ne ganz schöne Arbeit. Position 18 meiner Altersklasse auch nicht schlecht. Wir hatten alle wenig Schlaf, waren aufgeregt, und wie sich einen Tag später rausstellt, war mein Bauchweh nicht hosenvollbedingt, sondern eine Magendarmgrippe.
Benjamin hat sich trotz geringen Trainings und massiver Ozonprobleme wacker geschlagen. Jonas ist froh mit seinen 25. Platz.
Tag: Sa, 23.06.01
Strecke: im Lückner
Dauer/Länge: 1 Std
Fahrer/innen: alle Martinis (=6)
Marathonaufwärmrunde durch den Lückner, die komplette Familie auf dem Bike. Das wird immer seltener vorkommen - natürlicherweise.
Tag: Mi, 20.06.01
Strecke: zum Litermont
Dauer/Länge: 3 Std
Fahrer/innen: allein
Endlich wieder schönes Wetter, der Boden nach den gewittrigen Schauern wieder einigermaßen trocken. Am Rad hängt noch der helle Dreck aus dem Schwarzwald ...
Tag: Di, 19.06.01
Strecke: im Lückner
Dauer/Länge: 2 Std
Fahrer/innen: mit Lukas
Kleine Trainingseinheit mit Singletraileinlagen rund um die Oppener Kuppe ...
Tag: So, 17.06.01
Strecke: CC-Rennen in Elzach (Schwarzwald)
Dauer/Länge: 3 Std / Jonas, Lukas 1 Std 30
Fahrer/innen: selbst Strecke und Umgebung, Jonas und Lukas Rennen
Wenn das Wetter bisschen besser gewesen wäre, hätte es ein Minikurzurlaub sein können. Jonas und Lukas fahren das Rennen, ich selbst kurve zwischen den Rennen in der Schwarzwälder Gegend herum. Ohne Karte und Kompass und mit bisschen Glück kann ich eine schöne Runde durch sanfte Schwarzwälder Berge, Felder und Dörfer radeln. Es sieht hier einfach anders aus: die wuchtigen alten Bauernhäser, die neuen sind - obwohl im Stil ähnlich - weniger schön. Es riecht hier anders: mehr nach Vieh (das auch irgendwann den Weg allen Schachtviehs gehen muss) und mehr nach Heu. Und es regnet mehr: dreimal muss ich Unterschlupf suchen und werde trotzdem noch gut nass.
Ohne Ortskenntnis oder guter Karte bleiben einem leider nur die breiten Wege, zum Ausgleich aber die neuen Eindrücke.
Tag: Do, 14.06.01
Strecke: CC-Rennen in Laubus-Eschbach (Taunus)
Dauer/Länge: 1 Std 30
Fahrer/innen: selbst Strecke und Umgebung, Jonas Rennen
Mitten im Taunus, kleiner Ort, aber mit einem Motocross-Areal. Ideales Gelände für ein Cross-Country-Rennen. Für die Zuschauer gut einsehbar, den obligatorischen Sportplatz als Start und Ziel haben wir nicht vermisst. Deutschlands Elite war ziemlich stark vertreten, besonders die Teams wie Stork und Ritchey. Bestimmt gut 20 der über 60 Starter gehörten dazu. Jonas lag gut im Mittelfeld, als ihn in der letzten Runde das Pech ereilte und er sich einen Platten einfing. Die halbe Runde musste er dann auf der zum Teil steinharten Piste luft- und lustlos zu Ende bringen. Das hat wohl einige Plätze gekostet. Er erreichte so noch den 36. Platz.
Tag: Mi, 13.06.01
Strecke: Lückner-Trails
Dauer/Länge: 2 Std 15
Fahrer/innen: mit Jonas und Lukas
Nach 3 Tagen Stress endlich nochmal richtig biken, bei schönem, trockenem Wetter. Den Lückner rauf und runter. Wenn ich dann wiedermal durch meinen Lieblingsduft durchbrause, nämlich Tannenholzduft, am besten noch vom trockenen Boden aufsteigend, wirkt das wie eine prima Droge. Heute kamen noch zwei gute Düfte dazu, die mir für dieses Jahr zum erstn Mal in die Nase gestiegen sind: blühende Heckenrosen und Holunder.
Tag: So, 10.06.01
Strecke: Scheiden, Britten, Ferdinandshaus, Weiskirchen
Dauer/Länge: 3 Std 10
Fahrer/innen: mit Jonas und Uwe
Schon lange nicht mehr oben gewesen: auf dem höchsten saarländischen Buckel oberhalb von Scheiden. Dort steht auch das Ferdinandshaus, ein ehemaliges Forsthaus. Förster sind keine mehr da. Über die Loipen fahren wir rüber zur Straße nach Rappweiler und dann runter in Richtung Weiskirchen. Uwe rollt ganz vorsichtig hinter uns her. Der schöne Singletrailteil vor Weiskirchen ist leider durch einen umgestürzten Baum noch mehr gekürzt als er sonst schon kurz ist. Die Bilder rechts sind uralt, noch Papier, das eingescannt wurde. heute hätten wir Maria keinen Helm mehr aufsetzen können, sie sah uns hinter Glas und Gitterstäben zu, wie wir an ihr vorbeiradelten.
Tag: Mo, 04.06.01
Strecke: Kirkeltrails 2. Versuch
Dauer/Länge: 3 Std
Fahrer/innen: mit Benjamin, Timo und Eric
Da Jonas in Oberbexbach so ein Straßenrennen fahren wollte, war es in der Nähe liegend, die Kirkeler Runde noch mal abzufahren, damit sie sich ins Hirn einlässt. Timo und Eric mussten als Versuchskaninchen herhalten. Sie haben die Runde wacker überstanden. Einmal war Eric eine Wurzel im Weg und ... Wir haben sogar die zwei schwierigeren Teile drangehängt, aber die werden wir bei diesem Seminar wohl weglassen.
Eine kleine Geschichte noch. Am Ende des Saupfades stoßen wir auf einen geologischen Pfad, dort begegnen wir auch den Wanderen, die gottlob nicht auf den Trails rumgewandert sind. Wir gucken uns kurz die Steinbrocken an, die dort oben lehrreich angeordnet sind, mit Metallschildchen zum Studium. Da fragt einer der Kollegen, ob wir den Stein hier mitgebracht hätten? Hä? Und tatsächlich: Auf dem Porphyrbrocken steht "Fundort: Michelbach/Schmelz. Aber ehrlich: Wir warens nicht!
Tag: So, 03.06.01
Strecke: CTF Fordwerke
Dauer/Länge: 48 km
Fahrer/innen: mit Mara-Luise, Elisabeth, Benjamin, Andrea, Klaus und Alexandra
Parkplatz Fordwerke. Riesig. Fast nur RTF-Fahrer. Anmeldung in der riesigen Kantine. Drei Strecken 21, 38 und 48 km, drei Leistungsklassen. Wir teilen uns auf alle drei auf. Fast nur Autobahnen. So gut wie keine Trails. Hoxberg zweimal rauf. Kaum Betrieb. Aber Nummernschilder ausgeben! 5 Mark Pfand.
Tag: Fr, 01.06.01
Strecke: Waldhölzbach, Weiskirchen
Dauer/Länge: 3 Std
Fahrer/innen: mit Jonas
Eine schöne Hochwaldrunde, die ich wohl als Hochwaldtour in die Tourenbeschreibungen aufnehmen werde, denn es waren ein paar gute, auch neue (zumindest für Jonas)Trails dabei. Als Start eignet sich Walshölzbach (am besten Friedhof), dort geht es nämlich ein kurzes Stück die Straße hoch und dann oberhalb des Ortes rechts in den Wald. Ausgeschildert "Zum Backhaus". Nach wenigen Metern kommt rechts ein Tor, dort beginnt das erste Singletrailstück. Ziemlich eng und tannig. Durch ein Törchen raus auf einen breiten Weg, ein paar Meter nach rechts durch ein zweites Türchen (soll wöhl die Mountainbiker abhalten)und auf einen zweiten wie immer zu kurzen Trail. Vorbei an einem schönen Felsen (lt.Karte Iltisfelsen), kann man schöne Fotos machen und - wie die Eisenringe auf der Spitze zeigen - auch klettern. In engen kehren führt der Pfad runter zum Hölzbach und zum Backhaus.
Ein zweites neues Stück, das wir zum ersten Mal gefahren sind, war auch nicht schlecht, aber durch Waldfahrzeuge ziemlich ramponiert. Eine dritte kleine Schleife kann man oberhalb von Zwalbach drehen an der Teerstraße hoch zum Tiergehege. Kommt man nämlich von oben den steilen Singletrail runter, an der Straße rechts ein Weg rein, der uns später ein paar Meter weiter unten wieder zurück bringt.
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